Samstag, 2. April 2011

TARA´S Music Calendar - April 02, 2011

Ich bin nach Monaten wieder da!

Heute möchte ich gleich einen meiner ganz großen Helden der Soul Music würdigen. Gibt es denn heute noch derartig "leckere" Helden? Wohl nicht!

Artist: Marvin Gaye
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Heute hätte er Geburtstag gehabt.
Gestern war sein Todestag!

Marvin Gaye (eigentlich Marvin Pentz Gay; * 2. April 1939 in Washington, D.C.; † 1. April 1984 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Soul- und R&B-Sänger der 1960er, 1970er und frühen 1980er Jahre.

Das „e“ fügten Marvin und sein Bruder nachträglich ihrem Nachnamen hinzu – einerseits um Sam Cooke zu imitieren, der dasselbe getan hatte, andererseits um sich von ihrem Vater abzugrenzen und auch um Doppeldeutigkeiten im Zusammenhang mit ihrem Namen („gay“ steht im Englischen auch für „schwul“) zu vermeiden.
Nach einem Konzert in Detroit, Michigan, wurde Gaye von Berry Gordy Jr. von Motown Records für eine Solokarriere unter Vertrag genommen. Marvin Gaye heiratete 1961 dessen Schwester, Anna Gordy.
Bis 1965 brachte er 39 Top-40-Songs für Motown heraus, viele davon Duette mit Mary Wells, Kim Weston und Tammi Terrell. Zusammen hatten Terrell und Gaye viele große Hits, wie Ain’t No Mountain High Enough (1967), Your Precious Love (1967), Ain’t Nothing Like the Real Thing (1968) und You’re All I Need to Get By (1968). Dazwischen hatte Gaye seinen bis dato größten Hit I Heard It Through the Grapevine. Der Zusammenarbeit mit Terrell war nur kurze Dauer beschieden. Nachdem sie bereits seit 1965 oder 1966 unter immer wiederkehrenden Kopfschmerzen litt, die im Laufe der Zeit zunahmen, kollabierte Terrell am 14. Oktober 1967 in Hampden-Sydney, Virginia bei einem gemeinsamen Auftritt im Rahmen einer Tournee. Nachdem sich bei ihr kurz darauf zusätzlich Lähmungserscheinungen zeigten, brach Terrell die Tournee ab, um sich im Krankenhaus von Philadelphia untersuchen zu lassen. Dort wurde erst bei ihrem zweiten Aufenthalt im Januar erkannt, dass sie an einem Hirntumor erkrankt war. Währenddessen führte Gaye die Tournee mit anderen Gesangspartnerinnen zu Ende. Nach insgesamt sieben Operationen zur Beseitigung des Tumors und der Folgeschäden starb Terrell am 16. März 1970. Zwischenzeitlich nahm sie, soweit es ihr Gesundheitszustand zuließ, weiter im Studio auf, auch zusammen mit Gaye. Teilweise wurden damals aber auch Soloaufnahmen Terrells aus der Zeit vor dem Bekanntwerden ihrer Krankheit durch Gaye besungen und durch Overdubbing zu Duetten gemacht. Ob Terrell die letzten vier Songs des letzten gemeinsamen Albums Easy selbst sang, oder ob es Valerie Simpson war, dazu gibt es unterschiedliche Aussagen. Marvin Gaye hielt bei der Beerdigung Tammi Terrells eine bewegende Rede und fiel danach in Depressionen.

1971 wirft Marvin, der inzwischen eine weit größere Herrschaft über seine Produktionen errungen hat, ein Album auf den Markt, das als das erste Konzeptalbum Motowns gilt. Gaye befasst sich auf "What's going on" mit dem Krieg in Vietnam, Umweltverschmutzung, Rassismus und Armut. Die Platte wird sein Meistverkauftes – es trifft den Geist der Zeit genau. Um so erstaunlicher ist der Wechsel zum 1973 erscheinenden "Let's Get It On". Er verblüfft sein Publikum durch einen schockig-schnellen Wechsel vom sozialkritischen Protestredner zum - von schlichtweg purem Sex singenden – Mr. Loverman.

 Im krassen Gegensatz zu seinem Erfolg steht Marvins Seelenleben. Tammy Terrell kollabiert auf der Bühne in seinen Armen und stirbt mit 24 an einem Hirntumor – für Marvin ein schwer zu verkraftender Schlag. Außerdem zieht sich nach wie vor ein zermürbender Kampf gegen sein Gewissen und seinen Vater durch sein Leben. Zwischen Marvins oft tabulosen Texten und der auferlegten Frömmigkeit seiner Eltern herrschen drastische Diskrepanzen. Marvin ist schwer kokainabhängig und tritt kaum noch öffentlich auf. Auch seine beiden Ehen scheiterten.

Aufgrund einer Veröffentlichung Motowns, die ohne Marvins Einverständnis erfolgt, wechselt er wütend zu Columbia, wo ihm mit "Sexual Healing" noch einmal ein furioses Comeback gelingt.
Doch sein Zustand verbessert sich nicht mehr, er leidet an schweren Depressionen, spielt mit Selbstmordgedanken und bekommt seine Sucht nicht mehr in den Griff. Das Ende ist traurig. Marvin Gaye, der vielleicht genialste, einflussreichste und sahneschnittigste Soulsänger seiner Zeit, stirbt im Alter von 45 Jahren. In einem eskalierenden Streit wird er von seinem Vater, angeblich aus Notwehr, erschossen.

Tragische Tode lenken manchmal von dem grandiosen Lebenswerk eines Künstlers ab, doch sicherlich nicht bei Marvin Gaye - dafür sorgt allem voran seine engelsgleiche und gleichzeitig unmöglich laszive Stimme. Und es ist leider kaum verwunderlich, dass die phantastischen, innovativen Studio-Tüfteleien des Perfektionisten Gaye übersehen werden.  

Ed Townsend, der Komponist einer der wohl berühmtesten Hymnen ("Let's Get It On"), hat doch irgendwie recht, wenn er von Marvin sagt: "Marvin could sing a Lord's Prayer – and it would have sexual overtones."

CD: Marvin Gaye 50 (The Complete Collection)


Video: Marvin Gaye & Tammi Terrell ~ Ain't No Mountain High Enough

 

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