Jeder Reisende, der ins Ausland fährt, ist immer auch ein Botschafter seines Heimatlandes. Man spricht von japanischen, deutschen oder englischen Touristen – und meint damit allerdings regelmäßig nur einen bestimmten Ausschnitt der Reisenden, wie es die Verwendung des Wortes "Tourist“ ja impliziert. Im Folgenden soll der Versuch einer umfassenderen Einteilung des modernen Reisepublikums unternommen werden, nicht anhand von Herkunftsländern, sondern anhand von sozioökonomischen Kohorten, ihrer Psychografie und ihres Interaktionsverhaltens.
Fünf Typen von Touristen soll es also geben.
Natürlich interessiert mich jetzt brennend, welcher Typ ich selbst bin.
Bin ich der Pauschaltourist?
NEIN!!!!
Der Pauschaltourist repräsentiert einen Archetypus des mobilen Menschen, mit dem oft wenig schmeichelhafte Zuschreibungen wie "übergewichtig“ oder "prekariatsnah“ assoziiert werden.
Ich bin gar kein Freund der Reiseform des hermetischen All-inclusive-Trips.
Diese Reisepakete, bei denen sämtliche Reiseleistungen in den Grenzen einer dafür eingerichteten Ferienanlage konsumiert werden, sodass Pauschaltouristen modernerweise als All-inclusive-Touristen angesprochen werden müssen; das Wort "Pauschalreisender“ ist im Grunde ein wenig aus der Mode gekommen, so wie "Manager“ oder "Playboy“.
Das Hauptthema des All-inclusive-Reisenden ist: der Preis – die Destination ist, sofern sonnig, durchaus zweitrangig; sie wird oft genug über die Grenzen der Ferienanlage hinaus gar nicht in Augenschein genommen. Manche Philosophen sprechen hier von "Gereistwerden“, weil es bei dieser Form des Reisens nicht primär darum geht, an Eindrücken und Erfahrungen zu gewinnen. Es ergeben sich keine existenziellen Bereicherungen, bis auf: endlose Buffets. Vorkommen: konzentriert in Europa (das amerikanische Prekariat reist in der Regel im Mutterland; das asiatische reist überhaupt nicht)Destinationen: weltweit, jedoch mit Vorliebe sogenannte Billigziele (Kuba, Dominikanische Republik, Phuket). Besondere Merkmale: das nicht abnehmbare All-inclusive-Bändchen ums Handgelenk, das zur Identifizierung des Reisenden und zum Ausweis seiner Leistungsbezugsberechtigung dient (die regelmäßig hoch technisierten Billigreisenden des 21. Jahrhunderts tauschen sich in Internetforen unter Einsatz von zahlreichen animierten Grafik-Emoticons darüber aus, wie man diese stigmatisierende Zwangskennzeichnung bei Bedarf am besten vorübergehend abstreifen könne).
Nein, das bin ich nicht.
Ich bin doch für ein konsequentes "Bändchenverbot" auf allen kanarischen Inseln.
Bin ich vielleicht der typische Durchschnittsreisende? Das ist die Auffangkategorie des modernen Individualtourismus.
Hierbei handelt es sich definitionsgemäß um den milieuübergreifendsten Typ von allen; die moderne Durchschnittsseele kann, wie das Böse oder Tom Cruise in "Mission: ImpossibleII“, viele Gestalten annehmen. Meist jedoch trägt sie irgendwas von Ed Hardy und ist irgendwo tätowiert.Nein, das bin ich auch nicht, denn ich mache keine lästigen "Kurztrips, habe keine Tätowierungen, bin für den Abriss von Oliva Beach und Tres Islas und fahre nur in Notfällen (evtl. mit Pfleger usw.) zu zweit!
Der Durchschnittsreisende hat, im Gegensatz zum Pauschaltouristen, grundsätzlich ein stärkeres Interesse an seiner Destination, und dieses Interesse dokumentiert er durch das Mitführen von Reiseführern, Stadtplänen, Wörterbüchern und Kameras (sofern er nicht deren weniger sichtbare Vereinigung auf seinem Smartphone vorzieht). Er macht häufig Fotos, auf denen keine Personen zu sehen sind, jedenfalls keine, die er kennte. Es handelt sich um Aufnahmen, die es regelmäßig in unmittelbarer Nähe und besserer Qualität als Postkarten zu kaufen gibt.
Er tritt gern paarweise auf und auch als Kurztripper, was keine Geschlechtskrankheit ist, sondern die fachsprachliche Bezeichnung für den Zwei-Übernachtungs-Touristen, der sich zum sogenannten "Shopping“ (der Durchschnittsversion des Einkaufens) übers Wochenende in die nächstbeste Metropole fliegen lässt (die Durchschnittsversion des Ausflugs). Falls es sich um Paare über sechzig oder aus ländlicheren Gegenden handelt, tragen die auch gerne mal die gleiche Jacke. Für den Umgang mit Durchschnittsreisenden wird es generell als höflich betrachtet, ihnen den Weg zu weisen und sie ansonsten weitestmöglich zu ignorieren.
Bin ich vielleicht der Abenteurer?
Diese Touristen würden sich nie als Touristen bezeichnen, denn sie verstehen ihre Form des Unterwegsseins gerne als alternativ. Es sind jene Outdoor-Adventure-Selbsterfahrungs-Extremsport-Backpack-Naturerlebnis-Touristen, die werktags als Geografielehrer arbeiten und sich einmal im Jahr ein Abenteuer suchen: Trekking in Nepal oder Rafting in Neuseeland, was immer. Fest steht: Der Erlebnistourist trägt gern bereits im Flugzeug die Garderobe seines Ziels: Hightech-All-Purpose-Abenteuerkledage mit ganz vielen Kletten, Lüftungsgittern, Riemen und Reißverschlüssen, aus vollsynthetischen Abenteuermaterialien wie Neopren, Flextough und Durafuse, ganz ausgezeichnet geeignet, wenn man zum Beispiel gegen Ölteppiche ankämpfen will. Fliegt regelmäßig Economy. Klappt nach dem Start den Sitz zurück und schläft sofort ein. Besonders auf der Rückreise. Vorkommen: weltweit im Milieu der mittleren Mittelklasse (außer in jenen Ländern der Zweiten und Dritten Welt, die dieser Typus gerne bereist). Destinationen: Trekking in Nepal oder Rafting in Neuseeland, was immerBesondere Merkmale: keine, absolut keineNein, das bin ich auch nicht wirklich, aber schon näher dran als bei den vorgenannten Typen.
Geschäftsreisender oder Luxustourist bin ich auch nicht!
Was tun?
Muss unsereins ab sofort zu Hause bleiben und weiter DSDS gucken?
Oder soll man an einem Verschickungsprogramm für Orientierungslose teilnehmen, um in einem Dauercamperlager an der Mecklenburger Seenplatte zu einem der herkömmlichen Typen umerzogen zu werden?
Ruhig bleiben, MdN!
Es ist doch ein gutes Zeichen, wenn man nicht so schnell eingeordnet werden kann.
Ich mach´einfach weiter, was ich will und verachte einfach, wen ich will!
Zitat Vilaflor: Das Wichtigste bei einem Besuch auf den Islas Canarias ist ein ordentliches Feindbild! Man muss einfach ganz genau definieren, wem man nicht begegnen will, dann wird auch alles gut!
Schau´n mer mal, wem wir heute begegnen?
Wo waren wir denn gestern angekommen?
Über den Dächern und Terrassen Vallebróns!
Ein Blick in Richtung Westen klärt über den bisherigen Weg auf. Die Montaña Tabaiba grüßt gegenüber.
Nicht immer an der Wand lang, sondern immer auf dem Grat lang.
Und immer wieder dieser Blick nach unten in beide Täler Valebróns.
Vilaflor: " Beim Abstieg nach Vallebrón bin ich fast in diesen Brunnen gefallen. Sowas muss man besser sichern!"
Vilaflor: "Angekommen in Vallebrón habe ich erst einmal nach einer Bushaltestelle Ausschau gehalten. Es gibt sie, aber es fahren keine Busse mehr! Dafür jede Menge Schilder. Ich gehe in Richtung Tindaya und sehe ein Rind". Alles sehr grün hier, könnte fast auf La Palma sein."
Es geht direkt unter dem Vulkanzug Morro de los Rincones in Richtung Tindaya.
Der Blick zurück:
Vorn taucht schon wieder die Montana Tabaiba auf, zu erkennen an den Radarmasten.
Vilaflor: "Ich bin jetzt wieder dort, wo ich vor einigen Stunden zur Montaña Enmedia aufgestiegen war.
Die Treppen kennzeichnen den Wanderweg nach Tindaya."
Vilaflor: "Aufwärts sieht es so aus. Im Hintergrund die Montaña Enmedia, die ich vor Stunden erklomm."
Vilaflor: "Es geht immer bergab. Im Hintergrund die Montana de Tindaya. Ein sehr schöner Wanderweg. Wenn man sich umdreht, hat man die Montana Enmedia immer im Blick."
Vilaflor: "Eine Bushalteststelle der Extraklasse. Allein schon der Hintergrund. Für Wanderer ist sie als "Wegeinstiegshaltestelle" sehr nützlich, wenn man die Tour umgekehrt machen will."
Hier noch die restlichen Fotos bis zur Bar Maria in Tindaya.
Noch einmal gefahrlos die Straße unterqueren!
Die Montaña de Tindaya kommt immer näher.
Klar, wer in dieser Gegend Vorfahrt hat!
Das war´s für heute.
Mir bleibt die Hoffnung, dass es jemand lesen möchte.
GPS Positionen liefere ich nach! Zur Vergrößerung die Fotos bitte anklicken.