Na, wenn der das sagt, ist sicher äusserste Vorsicht geboten.
Einige werden sich fragen: Wer ist das denn?
Der Vizepräsident der kanarischen Regierung, Wirtschafts- und Finanzminister.
Regelmäßig werden gegen ihn Korruptionsvorwürfe erhoben, aber bisher konnten die Vorwürfe gerichtlich nicht nachgewiesen werden.
Wochenblatt berichtete:
04.06.2009 - Gran Canaria - Die Richterin am obersten Gerichtshof der Kanaren, Margarita Varona, hat ihn vom Verdacht der Vorteilsnahme und Bestechlichkeit freigesprochen und beschlossen, die Untersuchungsakte zu schließen.
Jose Manuel Soria hat bereits Klagen gegen verschiedene politische Gegner und Mitglieder der Polizei angekündigt. Außerdem hat er seinen schärfsten politischen Gegenspieler, den Chef der kanarischen Sozialisten und Spitzenkandidaten bei den bevorstehenden Europawahlen, Juan Fernando López Aguilar, aufgefordert, die Kandidatur niederzulegen.
Mir ist der gute José Manuel Soria ja noch wegen einer ganz anderen Sache in Erinnerung. Erinnern Sie sich noch an das Projekt "Superbandera"?
Die Zeitungen berichteten damals so:
"Die Vorbereitungen für die größte Kanarische Flagge des Archipels sind einen entscheidenden Schritt vorangekommen.
In der vergangenen Woche wurde auf der 'Plaza de la Fuente Luminosa' der 50 Meter hohe Fahnenmast, an dem die überdimensionale Kanaren-Flagge demnächst gehisst werden soll, aufgesetzt. Zwei Autokrähne setzten den 50 Meter-Mast auf den 3x3 Meter Beton-Sockel. Ende September, nach Abschluss der restlichen Arbeiten soll die Flagge dann endgültig gehisst werden. Das 360.000 Euro Projekt, steht also kurz vor der Vollendung, nunmehr wartet das Unternehmen, welches den Mast installiert nur noch auf den Zugmechanismus, mit dem die 21 x 14 Meter große Kanaren-Flagge demnächst gehisst werden soll.
Das Projekt 'Mega-Kanaren-Flagge' stieß nicht überall auf Wohlwollen, Gegner des Projektes sahen dieses im Vorfeld als Geldverschwendung und 'unnütze Spielerei' an.
ODER
"Die grankanarische Regierung wird am 30. September um 12.00 Uhr die 300 m2 grosse Fahne an einem Mast hissen, der die Höhe eines 20-stöckigen Hauses hat. Die 350.940 Euro teure Fahne wird an der Plaza del Fuero Real besser bekannt als Fuente Luminosa installiert.
Der Auftrag für diese Fahne wurde von den Oppositionsparteien stark kritisiert.
Carmelo Ramirez z.B. hat diese Kosten als Skandal bezeichnet und hob hervor, dass 1 qm Fahne mit 1200 Euro teurer ist als der einer Wohnung in der grankanarischen Haupstadt.
Und wer hat dieses Projekt damals initiiert und es als Chefsache betrachtet?
Genau, José Manuel Soria war das, der war damals nämlich Präsident des Cabildos von Gran Canaria.
Irgedwie hat der Mann ein Feeling für irre Ideen.
Der Clou war ja damals, dass man mit derart ungewöhnlichen Erscheinungen wie starkem WIND auf den Inseln offenbar gar nicht so recht gerechnet hatte und so kam, was kommen musste.
Die überdimensionale, 360.000 EUR teure, "Superbandera" musste schnell wieder eingezogen werden. Ja, kein Scherz!
Lesen Sie mal:
Aus unbekannten Gründen ist heute nacht um 05:00 Uhr die Gran Canaria Fahne zu Boden gestürzt, wie die Lokalpolizei informiert.
Der 300 m2 grosse Stoff löste sich vom Mast, möglicherweise aufgrund des starken Windes der heute Nacht in der grankanarischen Hauptstadt herrschte.
Augenscheinlich ist ein Fehler im Befestigungssystem der Fahne an den Mast für den Sturz verantwortlich.
Der Stoff wurde von der Lokalpolizei abtransportiert und bis jetzt ist nicht klar wann sie erneut gehisst wird. Laut Den Grünen hat "der Sturz der Fahne klargemacht, dass ausser der Steuerverschwendung die die Installation bedeutete es auch noch ein fahrlässiger Akt war."
Der Kandidat Der Grünen zur Wahl der Inselregierung Gran Canarias, Domingo Afonso, sagte: “Glücklicherweise ist die enorme Fahne nicht auf die zahlreichen Autos gefallen die auf der Avenida Marítima mit 80 Stundekilometern fahren”. “Als Soria sagte, dass all jene die die Fahne nicht haben wollen sie schlucken müssen, hatten wir nicht geahnt, wie Ernst es ihm war”.
Oder:
Der neue Präsident der grankanarischen Regierung, Jose Miguel Perez, wird die "Superbandera" an der Avda. Maritima wieder abhängen.
Die Superflagge, eines der Lieblingsprojekte von Jose Manuel Soria, war in der Opposition immer umstritten.
Die Kosten für die Riesenfahne sind zu hoch, der Sinn ist nicht nachvollziehbar, so Perez in einem Radiointerview.
Da wollte der "Bürgerfreund" José Manuel Soria den Menschen mal etwas Schönes schenken und nun liegt der "Stoff, aus dem die Träume sind", fein zusammengefaltet in der "Superbandera Kammer" des Cabildos von Gran Canaria.
Ja, der Soria ist ein wirklicher Bürgerfreund und deshalb hat er sich wahrscheinlich gedacht, dass man die Leute von Zeit zu Zeit beruhigen und darüber aufklären muss, dass auf den Kanarischen Inseln bald alles wieder gut werden wird.
Ergebnis dieser Beruhigungsüberlegungen war dies hier:
Sands FM berichtete:
Krise Anfang 2010 überwunden?
Die momentane Krise auf den Kanaren wird bald überwunden sein, und zwar schon Anfang 2010, dessen ist sich der Minister für Wirtschaft und Finanzen der kanarischen Regierung, Jose Manuel Soria, sicher. In einer Pressekonferenz erklärte Soria, sowohl Politiker als auch Unternehmer müssten jetzt die Ärmel aufkrempeln, dann wird es mit der Wirtschaft ab 2010 wieder aufwärts gehen. Jose Manuel Soria ist PP-Chef und Vizepräsident der kanarischen Regierung.
So schnell wird die Krise sich also verflüchtigen und die blühenden Landschaften auf den Islas Canarias werden dann wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Wo nimmt der Mann das bloß her?
Zuerst kam mir folgendes in den Sinn: Ja, werden denn jetzt im Regierungspalast bewusstseinserweiternde Drogen verabreicht?
Hoffentlich nicht, denn für die geäusserte "Sicherheit" des Herrn Soria gibt es wirklich keine objektiven Indizien.
Vielmehr liegt die Sache so:
"Der kranke Mann in Europa"
Warum Spanien nicht aus der Krise kommt
Aber das kann ja der Soria gar nicht wissen, denn der beschäftigt sich nachweislich nicht mit diesen Themen, sondern mit Superbanderas, den Salzburger Festspielen und seiner Frau.
Gut, das sind natürlich auch feine Themen, aber vermutlich doch derzeit eher etwas unwichtiger für die Bevölkerung der Kanarischen Inseln.
Die Krise hat noch gar nicht richtig begonnen und deshalb müsste man den Menschen "reinen Wein" einschenken, aber das kann der Soria nun wirklich gar nicht. Wahrscheinlich will er das auch nicht. Das ist viel zu gefährlich, wird er sich wahrscheinlich sagen.
Zur Wahrheit:
Es ist sogar schon so weit gekommen, dass der spanische Monarch seine Sommerferien auf Mallorca verkürzt und und während seines Urlaubs nur zweimal mit der königlichen Jacht "Fortuna" aufs Meer hinaus fuhr.
Wirklich bedauerlich, aber der weitsichtige König ist halt viel vorsichtiger als der Herr Soria!
Nach Ansicht von Experten wird Spanien wohl erst ein Jahr später aus der Rezession herauskommen als die meisten anderen Länder der Euro-Zone.
Die spanische Wirtschaft schrumpfte innerhalb von zwölf Monaten um 4,2 Prozent. 1,3 Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, die Zahl der Arbeitslosen stieg auf über 4,1 Millionen, die Arbeitslosenquote ist mit 18 Prozent mit Abstand die höchste in der Europäischen Union.
Die Binnenwirtschaft liegt danieder, weil viele Spanier - ganz besonders auch die Canarios - in der Zeit des Booms Kredite und Hypotheken aufgenommen haben, nun hoch verschuldet sind, um ihre Arbeitsplätze bangen und an allen Ecken und Enden sparen.
Während 2006 noch 800.000 Wohnungen im Jahr gebaut wurden, sind es jetzt weniger als 200.000. Eine Million Wohnungen sind ohne Käufer.
Die Krise des Wohnungsbaus ist auch der Hauptgrund für die hohe Arbeitslosenquote. Die Bauwirtschaft steuert in Spanien einen Anteil von fast elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei, fast doppelt so viel wie im EU-Durchschnitt.
Die Canarios verhalten sich angesichts dieser Tatsachen aber noch verhältnismäßig ruhig.
Dort sind die Familienbande stärker als in anderen Ländern.
Wer eine Arbeit hat, hilft arbeitslosen Verwandten über die Runden. Zum andern sind Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft in Spanien weiter verbreitet als in vielen anderen EU-Staaten.
Das ist so! Jeder, der die Verhältnisse auf den Inseln kennt, wird dies bestätigen.
Nur Herr Soria glaubt schon Anfang 2010 an das ENDE der Krise.
Auf den Inseln bricht derzeit zwar fast alles zusammen, was zusammenbrechen kann, aber der Soria übersieht dies offenbar.
Viele Bars und Restaurants stehen vor der Pleite, nicht nur in den Tourismuszentren, sondern gerade auch die Bars und Restaurantes, die vorher überwiegend von Einheimischen lebten.
Der mehrmalige tägliche Besuch in der Bar ist für viele Canarios nicht mehr finanzierbar. Bei einer Kneipendichte, die in Europa top ist, hat dies natürlich Auswirkungen.
Der Tourismus hängt am Tropf und es ist nicht abzusehen, dass sich dies in nächster Zeit wesentlich wandeln wird, vor allem deshalb nicht, weil für die Nachfrage aus Deutschland - das zweitwichtigste Land für den kanarischen Tourismus - nach den Wahlen dort weitere Einbrüche zu erwarten sind.
Hier mal ein aktuelles Beispiel von der größten Insel des Archipels:
Wochenblatt berichtet:
Das Tourismusamt der Inselverwaltung von Teneriffa hat die Urlauberbilanz für Juli bekannt gegeben. 436.125 Urlauber wurden auf der Insel in diesem Ferienmonat gezählt, 6,7% weniger als im Juli 2008.
Die Auslastung der touristischen Unterkünfte betrug im Juli 56,49% und liegt damit fast 14% unter dem Vorjahresergebnis. Während die Hotels im Schnitt zu 66,37% ausgelastet waren, lag die Belegung in den Appartementanlagen nur bei 47,53%. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Urlauber betrug 7,4 Tage.
Auffallend ist der Unterschied zwischen Norden und Süden. Während die Urlaubsorte im Norden Teneriffas weiterhin am stärksten unter dem Urlauberrückgang leiden und im Juli 18% weniger Gäste verzeichneten als im letzten Jahr, lag der Rückgang in den Touristenmetropolen im Süden bei 2,45%.
Was sind das nur für Auslastungsraten?
Experten bezeichen sie als fast "unterirdisch"!
Die Probleme verschlimmern sich, weil auch die Nachfrager wissen, dass man in dieser Situation auf jeden Gast angewiesen ist.
Die Einkäufer der Reiseveranstalter feilschen mit Hotelbetreibern auf den Inseln um günstigere Preise. Vielleicht kommen dabei "Schnäppchen" für Kunden heraus, sie bedeuten aber ein Fiasko für die Hoteliers. Die Inseln leben vom Breitentourismus und das Motto lautet leider immer noch: Besser viele Gäste, die wenig zahlen, als umgekehrt.
Es ist bereits ein "Teufelskreis" in Gang gesetzt, der tausende Arbeitsplätze in der Hotelbranche kosten wird.
AI ist weiter sehr stark und führt zu Arbeitsplatzabbau in den freien Bars und Restaurantes in den Urlkaubszentren. Die Hotels sind einfach gezwungen, so viel wie möglich des Budgets ihrer Gäste selbst im eigenen Haus zu generieren. Das ist der Tod vieler Gastro-Unternehmen im Umfeld vieler Großhotels, welche die Gäste kaum noch verlassen, weil sie "AI krank" geworden sind.
Jetzt auch noch das:
Die Folgen der Wirtschaftskrise werden Spanien höhere Steuern bescheren. Vizepräsidentin und Wirtschaftsministerin Elena Salgado hat bereits die ersten Schritte in der Strategie der Regierung getan, die Öffentlichkeit auf unmittelbar bevorstehende Steuererhöhungen vorzubereiten.
Das düfte weitere Kaufkraft auf den Inseln kosten.
Ja aber der José Manuel Soria -Minister für Wirtschaft und Finanzen der kanarischen Regierung- ist sich sicher, dass die "momentane Krise auf den Kanaren bald überwunden sein wird, und zwar schon Anfang 2010.
Das muss man schon als "VOLKSVERDUMMUNG im Amt" bezeichnen und zwar der schlimmsten Art!
In der Krise kommt es glücklicherweise aber auch zu begrüßenswerten Maßnahmen der Regierung in Madrid, die geeignet sind, mehr Individualgäste auf die Inseln zu locken.
Die Aufhebung der Flughafengebühren war ein Schritt in die richtige Richtung. Diese sollte keine vorübergehende Maßnahme bleiben. Rynanair hat dadurch in dieser Wintersaison 39 neue Kanarenstrecken in den Flugplan aufgenommen.
Das ist ein richtiger Ansatz!
Folgerichtig fordert die Regierung der kanarischen Inseln jetzt, dass Madrid die Aussetzung der Flughafengebühren für die Kanaren um zwei Jahre, also bis 1212, verlängert.
Vielleicht könnte man ja dann, wenn dies beschlossen würde, auch die "Soria Superbandera" in Las Palmas wieder mal hissen, aber bitte nur bei leichtem Wind, sonst besteht erneut Gefahr für den Straßenverkehr dort.
José Manuel Soria, sag besser nichts mehr zum Thema Krise
Wenigstens sieht der Zapatero klar!
Jose Luis Rodriguez Zapatero, der spanische Ministerpräsident, sieht die wirtschaftliche Situation des Landes pessimistisch. In seiner inoffiziellen Eröffnungsrede im Parlament nach der Sommerpause, erklärte Zapatero, es wird noch ein langer Weg, bis die spanische Wirtschaft die momentane Krise bewältigt hat.
So ist es wohl und das wird Anfang 2010 auch ganz deutlich zu Tage treten.
Dann solten wir uns noch einmal mit Herrn Soria unterhalten oder besser mit seiner Frau, denn man weiss ja, dass hinter jedem "erfolgreichen Mann" eine starke Frau steht.