Donnerstag, 24. März 2011

MyMaxorata***Tour La Matilla - La Muda - La Matilla (Teil 2)

Der sog. Wandertourismus ist derzeit ein ganz großes Thema beim Cabildo der Insel Fuerteventura.

Zu den Einzelheiten verweise ich auf diesen Post: MyMaxorata***Go your own way!

Vilaflor:
"Was habe ich denn nun gemacht? 
Lange suchte ich eine geeignete Definition für mein "working on tour", im Dezember kam ich dann darauf.
Was du machts, kann man am besten folgendermaßen definieren: 

ERKUNDENDES BESTEIGEN! 
Ja, das trifft es und teilweise kam ich mir vor wie ein SCOUT."
Prinzipiell ist das "erkundende Besteigen" auf Fuerteventura wirklich ganz einfach.

Das Motto dabei lautet:


Nicht mehr und nicht weniger.
Das ist auf meiner kleinen Insel Ferro auch nicht anders!
La Palma Freunde werden das auch für die Isla Bonita bestätigen.

Was schreibe ich?
Das gilt für alle Inseln in den "Gärten der Hesperiden", wie Vilaflor die Inseln häufig bezeichnet.

Klar gilt das auch für die Eifel, den Hunsrück oder den Vogelsberg und von mir aus auch für den ganzen Rothaarsteig samt Gebirge.

Man muss halt seinen Ar..... bewegen, sonst geht nämlich nichts.
Kritiker halten die Investitionen in Schilderwälder und Wanderwege für sinnlos, weil Fuerteventura ein spezielles Publikum habe, das alles andere als wanderaffin sei.

"90% der Touris kommen wegen der Strände, des Wetters und der Wassersportmöglichkeiten. Das ist unsere wichtigste Zielgruppe. Wanderer kannst Du hier mit der Lupe suchen! Investitionen sollte man besser im Bereich der wesentlichen Zielgruppe tätigen. Da könnte man noch viel verbessern. Alles andere ist rausgeschmissenes Geld!"
Das erinnert mich an dieses Buch:

Alles Blödsinn!
Dittsche würde jetzt vermutlich folgendes sagen: "Diversifizierung heisst das Zauberwort".

Ganz genau!
Ein wenig verwundert dürfen wir kritischen Beobachter aber schon sein, wenn wir festellen müssen, dass viele Wege beschildert und teilweise sogar neu geschaffen wurden, es aber auf der gesamten Insel keinen einzigen Plan dieser Wege gibt, noch nicht einmal beim Cabildo.

Müssen wir den jetzt auch noch machen?

Besser nicht, schon wegen der Unfallgefahren auf unseren Touren, aber einen total inoffiziellen, abgedrehten, spannenden und geheimnisvollen Plan für Begeisterte dürfen wir vermutlich machen.

Machen wir doch auch schon!

Jedenfalls werden wir hier weiter die 1600 km "verirrendes Erkunden", das unser Reporter Vilaflor freiwillig betrieb, lückenlos dokumentieren und zwar mit allen Mitteln der modernen Satellitentechnik und den Produkten eines Kameraherstellers, der sich den Namen eines bekannten japanischen Vulkans gab.
Immer gut, wenn man das Equipment dem Gelände anpasst.
Fujisan heisst das Zauberwort!

So, wie bekomme ich jetzt die Kurve zur heutigen Tour?
Schauen wir doch mal in der WELT!





Serpentinen, 180-Grad-Kehren und angenehme Temperaturen – die beste Zeit für eine Motorradtour auf der Kanareninsel ist der Frühling. Anfänger müssen aber vorsichtig sein.
Um die Nase weht ein warmer Fahrtwind. Während die Motorräder über die gut asphaltierte Straße wie mit dem Strich gezogen von Kurve zu Kurve fliegen, geben die sanften Hügel der Inselberge immer wieder den Blick auf den tiefblauen Atlantik frei. Manchmal zum Greifen nahe, dann wieder wie ein Flimmern in der Ferne.
Milde Frühlingsluft, um Vulkanhügel schlängelnde Serpentinen, scharfe Straßenkehren und kilometerlange, kernige Offroadpisten – all das sind gute Gründe, um vor der Saison nach Fuerteventura auszubüchsen. Notwendige Bedingung sind ein paar Tage Urlaub, Flug, Unterkunft – und die Lizenz zum Motorradfahren.
Vom direkt in den Dünen gelegenen Hotel "Tres Islas“ in Corralejo aus, dem lebendigsten Ort der Insel ganz im Norden, lässt sich das Vergnügen auf zwei Rädern bestens umsetzen. Wir haben uns für zwei italienische Aprilia entschieden, eine bärenstarke Caponord ABS mit 98 PS und eine 500er Aprilia Pegaso Strada mit 34 PS, und diese schon von Deutschland aus reserviert. 

Eine der schönsten Routen führt vom Ausgangspunkt Corralejo entlang der Westküste in Richtung Süden in die Berge. Vorbei an den unzähligen steilen Klippen, wo die bis drei Meter hohen Wellen vom Westen her auf die Küste zurollen. Schmale Buchten mit winzigen Badestränden unterbrechen hin und wieder die Steilküste. Zum Schwimmen hat das Wasser um diese Zeit noch keine akzeptable Temperatur. Dagegen sind Stopps im urigen Küstenort El Cotillo oder am Leuchtfeuer Faro de Toston mindestens für ein Foto gut, bevor man wieder in den Sattel steigt.
Beim Motorradfahren ist der Weg das Ziel. Auch Brotzeiten, das Probieren landestypischer Kost oder kleine Ruhepausen in der Sonne gehören zum Programm. Das Absteigen in einem der kleinen Dörfer an der Strecke ist immer zu empfehlen.
Von Valle de Santa Inés brausen wir auf der perfekt ausgebauten Straße FV 30 in die Berge nach Betancuria. Die rund 20 Kilometer lange Strecke ist ein Traum und gespickt mit lang gezogenen S-Kurven und 180-Grad-Kehren. Diese Bergfahrt kann durchaus mit manchem Motorradklassiker in den Alpen konkurrieren. Die Serpentinen führen zwar nur auf knapp 1000 Meter Höhe. Dafür ist es oben auf dem Pass warm, und der Blick über Gipfel und Meer lässt Gletscher nicht vermissen.
Pause in Betancuria. Hier wurde 1410 die sehenswerte Kirche Santa Maria errichtet, die später zur ersten Kathedrale der Kanarischen Inseln umgewandelt wurde. Über Antigua und La Oliva führt die Route wieder gen Norden an den Ausgangspunkt Corralejo. In einer Woche kann man so mit dem Motorrad die großen und kleinen Winkel der Insel abfahren – die aufregendste Möglichkeit, Fuerteventura kennenzulernen.

Kommt ruhig vorbei, ihr Zweiradfreaks. Auf der Insel finden wird problemlos auch noch jede Menge Freiraum für neue Friedhöfe, falls der eine oder andere mal etwas zu risikoreich durch die Serpentinen düsen sollte.

Warum nicht?
Diversifizierung heisst nun einmal das Zauberwort!

Die heutige Tour kann man kurz wie folgt beschreiben:

Vilaflor: Natürlich kann man immer auf den ausgeschilderten Wegen bleiben. Richtig spannend und eindrucksvoll wird es aber erst, wenn man diese verlässt. Wenn Du einen Ferrari fährst, willst Du ja auch nicht immer nur Richtgeschwindigkeir fahren!

Da ist etwas Wahres dran.
Verlassen wir also den ausgeschilderten Weg!
Hier war nichts mehr beschildert! Warum auch, den Torre dort oben sieht man doch gut.


Etwas skeptisch wurde ich allerdings, als Vilaflor mir hier etwas von einer Abkürzung erzählte.


Es war die Abkürzung für auf allen Vieren, aber wenigstens war die Aussicht dort gut.


Die Abkürzung führte auch an´s Ziel. Angekommen!


Schauen wir uns mal ein wenig dort oben um! Ausgezeichnete Sicht und man kann die Blicke schweifen lassen.


Falls Schatten erwünscht ist, kann man die Chilling Caves nutzen.


Der Ausblick zur Montana Blanca. Im Hintergrund ist El Cotillo auszumachen.


Vom höchsten Punkt lassen wir den Blick in alle Richtungen schweifen.
In südwestlicher Richtung kann man links den Pfad der sog. Quellentour auf den Grat erkennen. Dazu in einem anderen Post mehr.


In südöstlicher Richtung sieht man den Aceitunal und La Matilla.


In nordöstlicher Richtung hinter Morro de los Ricones die Montana Escanfrage, die Montana Caima und die Montana Roja. Unten rechts die Häuser von Guisgey.


Die Aussicht in östlicher Richtung ist auch nicht zu verachten.


Die waren auch schon hier!


Schnell noch mal in den Weinkeller und dann abseilen!



Von unten sieht es gar nicht so steil aus.


Ab jetzt geht es nur noch bergab.


Der Blick in das "Great Wide Open", wie Vilaflor die Gegend in Richtung Tefia immer nennt. Gegen die Sonne fotografieren ist gar nicht so einfach.


Auf diesem Pfad stiegen wir vorhin bis zum Grat auf, wo man nach Vallebrón absteigen kann.


Auf diesen Caminos Naturales sind wir anzutreffen, aber nur wenn keiner guckt! Passiert auch recht selten.



Wieder der Blick zum Temejereque. Dazu bald mehr in einem separaten Post.


Es geht zurück zum Ausgangspunkt der Tour.







Oh Gott! Zwei ausgetrocknete Kehlen und die einzige Bar im Umkreis hat zu!


Wir bitten in La Matilla um göttliche Eingebungen.

Vilaflor: "Ich schlage vor, wir fahren nach Tetir. Ich kenne da eine gute Bar. Du kannst später weiter nach Puerto del Rosario fahren und ich nehme um 19.10 Uhr von dort den Bus nach El Cotillo."
So haben wir es gemacht.

In Tetir trafen wir auf dieses Schild:


Tagoror TV Leser kennen diese Touren gut!
Das Schild steht in der Nähe dieser Kirche:









Ein Schmuckstück!
Machen wir es einfach wie in Irland: Erst Kirche, dann Pub!






Vilaflor hat für sich wieder 100 Pipers spielen lassen und ich musste ja noch fahren.
Cerveza Sin, einfach ekelhaft!

Bis demnächst

MdN