Sonntag, 18. Januar 2015

Ein vulkanischer Aussichtspunkt der Extraklasse (2) * Wenn die Montaña de Guardilama ihren Schatten auf die Caldera de Gaida wirft, dann wissen Chato und Vilaflor, dass sie zu Hause sind.

Es ist immer wieder ein besonderes Ereignis!

Am Nachmittag strahlt die Sonne von Südwesten auf die Montaña de Guardilama ein und man kann dann verfolgen, wie ein Schatten auf die gegenüberliegende Caldera de Gaida geworfen wird.

Mit der Zeit verändert sich dieser Schatten.

Das ist schon ein sehr interessantes Erlebnis.

Zur gleichen Zeit läuft an vielen Tagen ein Querfeldein-Jogger auf die Montaña und wieder runter.

Er wohnt in La Asomada und das ist seine Trainingsstrecke.

Unter uns die Bodegas des La Geria Gebietes.

In der Ferne die Inseln des Chinijo Archipels.

Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.

Diese in den Jahren 1730 - 1736 "modelierte" Landschaft ist einmalig und häufig ist man fast alleine unterwegs.

Durch Niedergang von Vulkanasche der schweren Vulkanausbrüche in den Jahren 1730 bis 1736 entstand hier ein Gebiet mit mächtigen Lapilli-schichten (genannt: picón) von 1 bis 2,5 Metern Dicke. Wohl zunächst aus der Not heraus entwickelte sich eine erfolgreiche, besondere Art von Trockenfeldbau.

Um wieder an fruchtbaren Boden zu gelangen, wurden trichterförmige Vertiefungen in die Lapillischicht gegraben und an ihren Grund jeweils eine einzelne Pflanze gesetzt. Die grobporige Schicht lässt die mit 100 bis 200 mm pro Jahr sehr geringen, fast ausschließlich im Winter fallenden Niederschläge schnell in den durchwurzelten Boden versickern. Gleichzeitig verringert sie – neben einem seitlichen Abfließen des Wassers und der damit verbundenen Erosion – durch ihre geringe Kapillarwirkung und Wärmeleitfähigkeit die Verdunstungsverluste. Zusätzlich zu der Vertiefung schützen oft noch halbkreisförmige Mauern aus basaltischen Lavabrocken die einzeln wachsenden Reben vor den teils kräftigen Winden.

Die Methode erwies sich als derart effizient, dass besonders mächtige Lapillivorkommen der Region La Geria in kleinen Tagebauen abgebaut und in andere Teile der Insel exportiert werden, um als etwa 10 cm dicke künstliche Mulchdecke auf Felder aufgebracht zu werden, die nicht von den Vulkanausbrüchen betroffen waren. Im Gegensatz zu der Enarenado natural genannten Region La Geria wird diese Anbauweise Enarenado artificial genannt und weniger im Wein- als im Gemüseanbau eingesetzt. Unter den heutigen Rahmenbedingungen ist dieses aufwändige Verfahren allerdings zunehmend unwirtschaftlich und die Anbaufläche rückläufig.

Stay tuned.

Chato und Vilaflor spielen in der nächsten Woche
"WALKING ON THE EDGE" und werden auf einem speziellen Weg von Teguise nach Orzola gehen.

Hier die letzten Fotos unserer kleinen La Geria Serie.