Dienstag, 14. Februar 2012

Sechs Porsche Cabrios, 82 gezählte Mückenstiche, vier Seen unddie "Mercado-Schlacht" von Puerto de Mogan (2)


Das war eine Nacht!

Hustenanfälle, Atemprobleme, erhöhte Temperatur, Pulsfrequenzen, die bei mir im Ruhezustand normalerweise nicht gemessen werden (80 - 90 statt 45 - 55), Gliederschwerzen, als ob die Glieder gar nicht zu meinem Körper gehören

Die Tour hat mich vermutlich geschafft!

........ und dieser "Valentin" hat mir auch nichts geschenkt.

Um 9.00 Uhr bin ich erst einmal die zwei km zur Panaderia Artesania Mejías gegangen.

Langsam, langsam, langsam und ständig hustend,

Guter Achamán, was hast du Dir nur für eine harte Probe für mich ausgedacht?

Bisher hatte ich mich ja durchaus würdig erwiesen, deine Jagdgründe im Sinne von "GO YOUR OWN WAY" zu durchstreifen.

Wie meine Freundin Meseta auf Tagoror TV am Beispiel von "MyMaxorata" eindrucksvoll belegt hat, stellt Fuerteventura viel mehr als Sonne und Strände dar.

Im Sinne einer Diversifizierung des Tourismusangebotes versucht man auf Fuerteventura jetzt auch den Wandertouristen anzusprechen und hat in den vulkanischen Gebieten einen beispiellosen Schilderwald geschaffen.
Die Conquistadores holzten den wenigen Wald auf Fuerteventura ab und das Cabildo "forstet" für viel Geld Schilder auf.

Aus mir total unerfindlichen Gründen hat Gran Canaria immer noch fälschlicherweise den Ruf einer Bade- Beton- und Discoinsel, dabei hat der "kleine Kontinent" alles zu bieten, was den ambitionierten Hiker begeistern kann.

Bisher konnte ich davon erst ca.15 % veröffentlichen, weil ich ständig on tour war.

"Go your own way" ist auf Gran Canaria traumhaft schön möglich.

Nix nur Sonne, Beton und Budenzauber!

Die "Ballermann Regionen" Gran Canarias ertrecken sich auf weniger als 10 % der Gesamtfläche der Insel.

Heute morgen sah es im "Basislager" so aus:



An eine Tour ist in meinem Zustand nicht zu denken!
Der Kopf wird immer heisser und die Kopfschmerzen hämmern.

Ich trinke warmes Bier!

Hier mal meine 4 Seen Tour im Kartenüberblick.



Ich startete am Presa de Soria und ging in Richtung Presa de las Cuevas de las Ninas.

















Hier war ich am 2. See angekommen und stieg dann weiter auf ca. 1100 m im Pinar de Pajonales, direkt unterhalb des Morro de Pajonales.















Ich ging danach auf einer Piste in Richtung El Juncal.

Eine "Schaltstelle" ist die "Casa Forestal de Pajonales". Dort hat man mehrere Möglichkeiten, nach Westen zu gelangen.

Ich stieg abwärts in den Kiefernwald.

Mein nächstes Ziel war der Roque Mulato, den ich über den Lomo del Mulato gegen 16.30 Uhr passierte.

Über die unglaubliche Landschaftten, die ich dabei durchquerte, berichte ich im nächsten Teil.

Am Roque Mulato begannen meine Schwierigkeiten.

Ich stieg hinab in den Barranco del Siberio und dann wieder von dort hinauf auf die Mesa de los Junquillos.

Hier war ich um 18.30 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang.











Dann nahmen die Dinge ihren Lauf, die zunächst um 9.00 Uhr morgens endeten.

Der Versuch, in einem ausgewaschenen Wasserlauf zum See abzusteigen, endete vor einer 6 - 7 m Stufe, die nicht zu überwinden war.

Nachts wurde ständig im Gelände geklettert, um irgendwie an das Seeufer zu gelangen. Der Mond leutete gut aus und das Headlight sorgte für Nahfeldlicht.

Nach Stunden war ich 4 - 5 m über der Wasserfläche angekommen, die ich aber nicht erreichen konnte.

Ich entschloss mich, im See bis zur Staumauer zu laufen.

Keine Chance! Dieser See ist am Rand, wo ich mich aufhielt, mindestens 1.50 m - 1.60 m tief und das war mir angesichts meiner technischen Geräte zu risikoreich.

Ich legte mich in einen sargartigen Stein und wartete die Helligkeit ab.
Mücken, Mücken, Mücken!

Die hatten an einem wie mir ihr Vergnügen!

Später zählte ich 82 Stiche am Körper.

Langsam zeigte der Wassermangel seine Wirkung.
Man muss sich das mal überlegen:

Ein See vor einem und man kommt nicht zum Trinken!

Wie soll man denn hier vorbeisteigen?

Ich versuchte es 6x und gab dann auf.

Es war nicht ungefährlich und als "Skelett-Wegweiser" wollte ich nicht enden.

Der erwachende Morgen am Presa de Siberio:







Meine Schlafstelle:



Es half nichts!

Ich musste wieder hoch und irgendwie zur Straße, die vom Presa de Paralillo nach Aldea de San Nicolás führt.

Es war mir einfach nicht möglich, zur Staumauer zu gelangen, weil ich die falsche Seite gewählt hatte.

Hier die Bilder von viel weiter oben:













Für mich zu diesem Zeitpunkt eine "Sklavenarbeit"!
Es ging derart steil hinauf, dass die Muskeln manchmal leicht "zuckten".

Geschafft!

Ich erreichte die Straße und war auf dem Weg zum Presa de la Aldea.

Hier passierte es!



Eine Fata Morgana?

Sechs Porsche Cabriolet mit "S" Kennzeichen. Habe ganz vergessen, die Kamera draufzuhalten. Ich ging in leichter Trance und träumte von kühlen Getränken.

Später erfuhr ich, dass überall auf der Insel sog. "Testfahrten" stattfanden.

Sie fuhren in die falsche Richtung und einen Anhalter wie mich hätten die sowieso nicht mitgenommen.

Vorbei am Presa de la Aldea:









Bald bin ich in San Nicolás de la Aldea.







Leider auch zu!



Als ich ankam, habe ich einen Liter Cola und 3 Guarana Drinks genommen.

Ein ganzes Pollo mit Thymian Füllung für 4,50 EUR war schnell weg.



JB und 100 Pipers für 1,30 EUR con Hielo konnte ich mir auch nicht entgehen lassen.



Noch Tapas und Chips?

Kein Problem!





Ich war wieder hergestellt, aber weit vom Basislager entfernt.

Das war' im zweiten Teil!

Warum ich am Donnerstabend nicht mehr nach Soria zurückkam, ist eine Geschichte für sich!

Stay tuned!

Post mit Fieber gut überstanden. Hoffentlich geht das bald runter!