Montag, 26. April 2010

Eine interessante E-Mail

Inzwischen habe ich die E-Mail Nr. 200 erhalten.
Das ist für zwei Monate ganz gut!

Hallo Vilaflor,

mich würde mal interessieren, welche Zielgruppe du bedienen willst.
Wenn ich vom Gran Canaria Forum auf deinen Blog gelange, stelle ich mir immer die Frage, warum jemand in einem Forum postet, das doch so gar nicht der Intention entspricht, die man beim Lesen deines Blogs vermuten muss.
Du scheinst der typische Alleinreisende zu sein, reichlich egoistisch und sehr überzeugt von sich selbst.
Ich habe drei Tage gebraucht und alle Postings des Blogs gelesen.

Bisher war ich schon dreimal auf Gran Canaria und ich muss dir sagen, dass du mir ein ganz anderes Bild von der Insel vermittelt hast.

In dem Adler Thread schreibt kaum jemand ausser Dir und dennoch wird der Thread ausserordentlich viel gelesen. Als ich einen Austausch mit zwei Freunden hatte, die eingefleischte La Palma Fans sind, erzählten die mir sofort wie aus der Pistole geschossen etwas über Vilaflor.
Eine ungewöhnliche Mischung war das. Viel Kritik und viel Lob gleichzeitig.
Der treibt sein Unwe3sen seit langer Zeit!
Was der schreibt hat Hand und Fuß!
Sehr eigenwillig mit der Tendenz, andere vorzuführen!
Wir müssen uns unbedingt einmal sehen, wenn du wieder in Deutschland bist.
Wann wird das sein?


STOP!

Der Rest kann hier nicht veröffentlicht werden, auch ohne Namensnennung nicht.

Die C..... hat schon recht!
Die Intention meines Blogs ist eine völlig andere als die meisten Foren ertragen können.
Das Gran Canaria Forum ist aber glücklicherweise ein Forum, dass auch für Aussenseiter geeignet ist.
Ich könnte wetten, dass mir dort die Mehrheit der SCHREIBENDEN nicht wohl gesonnen ist.
Darauf kommt es auch gar nicht an.
Entscheidend ist doch, dass die Mehrheit der LESENDEN mit der Maustaste abstimmt.
Natürlich schreibe ich aus der Sicht eines ALLEINREISENDEN, das ist mir auch ganz wichtig.


Ist es Zufall oder haben wir heute vielleicht den gleichen Artikel gelesen?



Mitauslöser für die Unternehmensgründung war eine Untersuchung der Fachhochschule Worms. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Zielgruppe Alleinreisende von den klassischen Reiseveranstaltern immer noch stark vernachlässigt wird, Singles sich häufig unter Familien und Paaren im Frühstücksraum als „fünftes Rad am Wagen fühlen.“ Professor Roland Conrady und sein Mitarbeiter Michael Faber sind nun Mitgründer des Unternehmens.

In einer seiner Studien über die Reiseveranstalter in der Krise kommt WestLB-Analyst Raimon Kaufeld zu dem Schluss, dass vor allem die großen Unternehmen angesichts anhaltenden Kundenschwunds „vor der Herausforderung stehen, ihre Produktgetriebenen Geschäftsmodelle in Zielgruppenorientierte zu transformieren.“ Er ist fest davon überzeugt, dass vor allem Spezialreiseveranstalter sowie Unternehmen mit hoher Vertriebskraft in den nächsten Jahren zu den Gewinnern der sehr margenschwachen Reisebranche zählen werden.



„Mittlerweile ist es immer üblicher, dass sich in einer Beziehung lebende Menschen auch mal ohne den Partner auf die Reise begeben, um ihrem Hobby – ihrer Leidenschaft – nachzugehen oder sich einfach vom anstrengenden Berufsleben zu erholen.“


Sehr interessant!
Nach zwei Monaten im Umfeld einer typischen Tourismushochburg, die ich allerdings meist nur als Basisstation oder Absackerstation nutzte - DANKE an das BIG BEN, das ich oft erst um 3 AM verließ, dafür aber sehr wichtige Hintergrundinformationen erhielt - habe ich den Eindruck, dass immer mehr Menschen schon zu oft eine klassische PAUSCHALREISE gebucht haben und es sie zunehmend langweilt.

Wir fahren nur noch maximal 7 - 8 Tage, weil man es länger kaum aushält.
Das Niveau wird immer schlechter!
Man findet kaum noch Leute, mit denen man sich gut unterhalten kann.
Wenn ich den Frühstücksraum betrete, frage ich mich immer, ob ich mit der Mehrzahl der Anwesenden ein Bier trinken würde. Das geht ja auch kaum, denn die meisten trinken nur im Hotel!


Die klassische Pauschalreise ist in der Krise, da beisst die Maus keinen FADEN ab.
In den Gastländern bleibt immer weniger übrig, weil die Reisemultis ihre PARTNER erpressen.
Die Folge ist ein schleichender Qualitätsverlust und ein BILLIGTOURISMUS, der jede destination langfristig hinrichtet.

In letzter Zeit hatte ich viel Kontakt zur Time Sharing Scene.
Die flüchtet gerade über den Sommer aus Gran Canaria.

Hier kommt nur noch SCHROTT an!

Keine Ahnung, mir sind die Time Sharing Verkäufer aber immer noch lieber als die Reisemultis.
Wrtr sich eingekauft hat, der lässt in der Zukunft wenigstens mehr Geld in der lokalen Wirtschaft.

Und überhaupt, was ist denn BILLIGTOURISMUS?

Sind die vielen jungen Leute, die ich in meiner kleinen ABSTEIGE kennengelernt habe, klassische Billigtouristen, nur weil sie in zwei bis drei Wochen nicht mehr als 800 - 1200 EUR ausgeben können?
Die lassen alles im Gastland und kommen mit Low-Cost Airlines.

Das ist doch für die Gastgeber viel besser als die klassischen Pauschalos, die alles den Reisemultis geben und im Besucherland zahlen.

Ein AI Tourist lässt nur noch 12 - 18% seines BUDGETS im Gastgeberland.
Wenn die sog. SCHNÄPPCHENWOCHEN nutzen, ist das Ergebnis für die Gastgeber viel schlechter als bei den INDIVIDUALOS mit schmalem BUDGET aber einer mehr als 90%igen "Förderung" der Gastgeberwirtschaft.
Gerade letztere sieht man dann auch in der Peripherie, dort wo auch Residentenh und EINHEIMER noch hingehen können.

Um es deutlich zu sagen:

Es geht nicht um das ENTWEDER ODER, es geht um einen vernünftigen MIX und dabei natürlich auch um eine Überlebenschance für die Arbeitsplätze schaffenden Kleinunternehmer.

Die werden aber durch AI systematisch hingerichtet!

Die Gastgeber müssen wieder darauf achten, was unter dem STRICH bei Ihnen übrig bleibt.
Die Zeiten der Pauschaltourismusschwemme sind vorbei!!

Warum beginnt man nicht mit aller KRAFT damit, dort hinzugehen, wo die potentiellen Kunden sitzen.

Die Idee der Unternehmensgründung (siehe OBEN).

Um Kosten zu sparen, sollen die Aktivreisen hauptsächlich über die eigene Website verkauft werden. Kräftig geworben wird in den sozialen Netzwerken – und natürlich auch in den einschlägigen Partnerschaftsbörsen. Wie die Post mit ihren Filialen und Agenturen im Supermarkt will auch der neue Reiseveranstalter mit seinen Produkten dahin gehen, „wo die Kunden sind“, sagt einer der Gründer.

Längst wäre es für die ISLAS CANARIAS notwendig gewesen, sich verstärkt um die Kunden zu bemühen und eigene Aktivitäten zu entwickeln.
In Zeiten des Internets ist die viel zu enge Bindung an die Reisemultis völlig unverständlich.

Manchmal kommen mir die Inseln vor, wie die Lieferanten von ALDI oder LIDL.
Man ist ein SPIELBALL für andere Geschäftemacher und völlig abhängig.

Weil die das wissen, haben sie die besseren Karten!
.... und wenn sie die Karten nicht mehr mögen, spielen sie mit anderen PARTNERN.

Schon längst ist das Verhältnis zwischen den Gastgebern und den Reisemultis kein wirklich partnerschaftliches mehr.

Leider haben die ABHÄNGIGEN nicht ausreichend über ALTERNATIVEN nachgedacht.
Das wird sich bitter rächen!

Spanien kämpft mit einer gigantischen Wirtschaftskrise.
Das wird sich auf die Tourismuszahlen des Sommers auswirken, vor allem auf den ISLAS CANARIAS, da bin ich mir sicher.
Irland hat große Probleme, England auch, aber möglicherweise könnte der EURO in Bedrängnis geraten.
Wenn das Pfund stabil bleibt oder sogar zulegen kann, wäre das für die BRITEN gut.

Sie könnten billiger Urlaub machen.
Was ist mit den Deutschen?
Sie werden immer sparsamer, was vor allem Spanien spüren dürfte.
Im Sommer ist auch der Urlaub im eigenen Land wieder angesagt.

Die Reisemultis werden die Kosten senken müssen.
Das ist nicht gut für die Gastgeberländer.

Möglicherweise können die Marokkaner, Türken und Ägypter weiter BODEN gutmachen!

Die ISLAS CANARIAS müssen sich etwas einfallen lassen.
So, wie bisher, kann man nicht mehr lange agieren.

Getürkte Zahlen, Selbstbetrug und Reformunwilligkeit verhindern einen längst notwendigen Strategiewechsel.

Der Tourismus auf den Islas Canarias muss NACHHALTIG werden.

Was ist nachhaltiger Tourimus?

Das Leitbild für einen nachhaltigen Tourismus muss sich an seinen langfristig umweltgerechten, wirtschaftlich tragfähigen und sozialverträglichen Auswirkungen orientieren.

Im Kern ist nachhaltiger Tourismus langfristig umweltgerecht, wenn

a) Die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Atmosphäre sowie die biologische Vielfalt nicht vermeidbar beeinträchtigt oder nicht dauerhaft geschädigt werden.
b) Die am Tourismus beteiligten Unternehmen Maßnahmen zu Erhaltung und Schutz der natürlichen Umwelt aktiv fördern.
c) Zur Anreise und Mobilität vor Ort umweltfreundliche Verkehrsmittel gewählt oder deren Nutzung gefördert werden.
e) Touristische Einrichtungen wie Hotels, Restaurants und Freizeitanlagen Ressourcen schonende Techniken nutzen und entsprechendes Verhalten fördern.

Nachhaltiger Tourismus ist wirtschaftlich tragfähig, wenn

1. Die Einnahmen aus dem Tourismus zum Einkommen der lokalen Bevölkerung beitragen und die Entwicklungschancen der Region sichern.
2. Der Profit nicht nur den großen Reiseveranstaltern in den Herkunftsländern, sondern auch der Region und der lokalen Bevölkerung zu Gute kommt.
3. Die im Tourismus Beschäftigten angemessen entlohnt werden.
4. Sichere Arbeitsplätze und humane Arbeitsbedingungen für die lokale Bevölkerung geschaffen werden, die deren Lebensqualität verbessern.
5. Eine einseitige wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tourismus vermieden wird und damit die Auswirkungen eines möglichen Rückgangs der Besucherzahlen in der Zukunft abgeschwächt werden.


Nachhaltiger Tourismus ist sozial verträglich, wenn

aa) Die vor Ort lebende Bevölkerung an einer transparenten Planung und Ausführung des Tourismus beteiligt wird.
bb) Die kulturelle Werte und Geflogenheiten des Gastlandes respektiert werden.
cc) Die Belastungen für die einheimische Bevölkerung gering gehalten und ihre Bedürfnisse sowie ihr Recht auf Selbstbestimmung berücksichtigt werden.
dd) Die im Tourismus Beschäftigten gerecht entlohnt und nicht ausgebeutet werden.
ee) Eine angemessene Arbeitsschutz- und Sozialgesetzgebung Anwendung findet.

Diese Eckpunkte für einen nachhaltigen Tourismus richten sich sowohl an die Planer, die Investoren, Betreiber, Mitarbeiter und Anbieter als auch an die Nutzer – die Urlauber.


Ich habe große Zweifel, dass man sich auf Gran Canaria und anderen Inseln unseres geliebten Archipels nach diesem Leitbild richtet.

Es könnte für die Kinder und Kindeskinder der CANARIOS mal ganz schlimm enden!