Mittwoch, 30. März 2011

MyMaxorata***La Matilla - "Quellenpfad" - Vallebrón - Tindaya (Teil 2)

Vielen Dank für die netten Kommentare hier und auf pressestelle_la-isla-bonita(at) directbox.com.
Wir bemühen uns weiter.

Kann Urlaub machmal auch Probleme verursachen?
Jede Menge!

Man kann oder will z.B. den Hund nicht mitnehmen. Kein Problem! Für diesen Fall gibt es inzwischen viele zuverlässige Hundepensionen, wo es den Tieren manchmal sogar besser als bei Frauchen und Herrchen geht.

Ein anderes Problem: Man hat Kinder!
Das ist wirklich ein schwieriger Fall.

Gibt es irgendwo Kinderpensionen? Dürfte man seine Kinder überhaupt während des elterlichen Urlaubs zur "Pflege" abgeben oder könnte das sogar elternrechtswidrig sein?

Alles halb so schlimm!
Die moderne Urlaubsgesellschaft hat für alles vorgesorgt, nur nicht für die Erziehung der Eltern.

Vilaflor und ich saßen gerne mal nachmittags in Corralejo und tranken unsere 2 EUR large beers.

Natürlich nicht auf dem Präsentierteller wie dieser Germane.


Nein, hübsch angekleidet hier:


Dort trafen wir häufig einen sehr netten Belgier mit dem wir uns gerne unterhielten.
Er ist in Corralejo für die Beaufsichtigung von "Club Kindern" zuständig . Das sind die Söhne und Töchter von "Club Eltern", die zuhause keine Kinderpension fanden.

Er hatte vieles zu berichten, vor allem über die Elternklasse.
O-Ton: "Häufig werde ich gefragt, wohin man denn einen Ausflug machen könne."
"Aber bitte nicht zu weit weg, weil wir ja wieder in den Club müssen."
"Sie fahren in Urlaub und haben ständig nur eine Sorge: Wo kann man das Kind/die Kinder abgeben." Das merke man den Kindern häufig an. Viele Eltern wüssten auch gar nicht, wo sie gelandet sind. Wenn sie mich fragen, sage ich immer, dass sie auf einer Wüsteninsel angekommen sind. Dann sehen sie den Club meist als eine Rettungsoase. "Den Job kann man nur ein halbes Jahr lang machen, sonst wird man verrückt. Ganz ehrlich!"

Vilaflor: Vielleicht sollten wir mal als "Rattenfänger von Hameln" dort auftauchen, damit etwas Abwechselung reinkommt.
Ja, Club Urlaub läuft heute auf eine gezielte Trennung von Eltern und Kindern hinaus.

Neues aus der Anstalt gefällig?

Gestern las ich folgendes im Spiegel, was mich reichlich amüsierte:


"Are you Thomas Cook?"


Ein deutscher Vater stellt sich mit seiner Tochter zum Kinderschminken an. Der Animateur fragt ihn: "Are you Thomas Cook?" - "No, I'm Thomas Schmitz." Es dauert ein wenig, bis er begreift, dass hier der Name seines Reiseunternehmens gefragt ist, woraufhin ihm beschieden wird, heute würden nur belgische Kinder von Thomas Cook geschminkt. Eine schlagfertige Reaktion darauf wäre natürlich gewesen: "Flamen oder Wallonen?" Aber Ironie und Clubleben, das passt nicht zusammen.
Uncool, aber entspannend: Wenn gestresste Eltern Kräfte tanken wollen - dann könnte ein Club genau das Richtige sein. Dort gilt es lediglich, frühzeitig Liegen zu kapern und bloß keine Ausflüge zu wagen. Eine Ode an All-inclusive-Bändchen und Poolbespaßung.
Da ist der Club genau das Richtige. Das Einzige, woran man dort denken muss, ist das morgendliche Belegen einer Poolliege durch Ausbreiten eines Handtuchs. Dafür hasst uns zwar die englische Boulevardpresse, aber solange man nicht nach England fährt, kann einem das ziemlich egal sein.
In Deutschland sollen ja viele Kinder auf die Frage, was sie denn mal werden wollen, "Hartz 4" geantwortet haben.
Möglicherweise werden die Club Kinder zukünftig mit "Bändchenträger" antworten.
Sofern man entsprechend gebucht hat, bekommt man beim Einchecken ein All-inclusive-Bändchen ums Handgelenk und kann künftig so viel essen und trinken wie man will. Die Eistruhe lädt jederzeit zum Zugreifen ein. "Primitiv", sagen manche. Und doch hinterlässt es einen nachhaltigen Eindruck. Ein siebenjähriger Junge aus Köln gab seinem Vater die Empfehlung, er möge das Bändchen doch mit nach Deutschland schmuggeln, dann müsse er dort nie mehr arbeiten. Der Club als Schlaraffenland.
Cluburlaub verzerrt also die Lebenswirklichkeit und kann sogar gefährlich für die Entwicklung von Kindern sein. Am Ende kommt eine Gesellschaft heraus, in der alle nur noch an die Eisstruhen wollen.
Davor haben viele konservative CDU Poltiker auch immer schon gewarnt! Nach den Wahlen in BW hört aber wahrscheinlich niemand mehr auf diese "Verlierer".
"Keiner will mehr arbeiten, sie wollen alle nur noch Club Urlauber mit Goldbändchen werden"!
Vilaflor: Und wir laufen hier ständig in der Einöde herum, verbrauchen dabei Unmengen von Kalorien und treffen unterwegs keine Sau ausser Ziegen und Schafen. Manchmal denke ich, wir sind echte Aussenseiter, vom Aussterben bedroht, aber dafür brandgefährlich, denn wird sind latent ironisch und damit der größte Feind aller "AI Clubberer", womit ich nicht die vom Valznerweiher in Nürnberg meine.
So ist es und deshalb bleibt mir auch nur der Weg der weiteren Berichterstattung und zwar ohne Rücksicht auf Verluste.

Wo waren wir im ersten Teil stehengeblieben?

Hier:


Weit und breit keine Eistruhe in Sicht und glücklicherweise auch keine Kinder, aber wenigstens hatten wir diese Wand schon mal genommen.
Immer die vorhandenen Ziegenpfade beachten! Falls keine zu finden sind, muss man halt selbst einen eröffnen.


In dieser Einöde würde ich gerne mal Club Urlauber aussetzen! Aber bitte: Ich bin nicht Thomas Cook und in dieser Woche werden dort nach dem Plan auch nur Belgier ausgesetzt, die sind erfahrungsgemäß leidensfähig!



Herrliche Ausblicke, herrliche Steigungen, herrliche Musik.


Vilaflor: Ich hab´ mal die Musik gewechselt. CSN: Das erste Album der Gruppe, Crosby, Stills & Nash, erschien 1969 und war ein durchschlagender Erfolg. Es erreichte Platz 6 der US-LP-Charts und traf mit Songs wie Wooden Ships das Lebensgefühl vieler Amerikaner zur Zeit des Vietnamkriegs. Für dieses Album wurden Crosby, Stills & Nash 1970 mit einem Grammy als "beste neue Künstler" ausgezeichnet.
Mein Lieblingsstück: "Helplessly Hoping"
 

Vietnamkrieg? Hier ist es aber immer noch nicht grün genug, um in diese spezielle Stimmung zu geraten.

Der Abstieg nach Vallebrón kann beginnen.


Immer in Serpentinen bergab. Die Sonne knallt ganz schön und die Schatten werden länger.



Wir sind gleich unten. Hier kommt man an oder steigt auf. Die freilaufenden Riesenhunde seien ungefährlich, sagte jedenfalls ein alter Mann mit Riesenpuro im Mund. Dem werden wir glauben müssen!


 Ein Hinweis an der Straße und der Blick zurück.



Wir gehen die Straße in Richtung Tindaya. Ein Auto hält an und ein Mann fragt, ob er uns mitnehmen kann, aber wir waren noch nicht am Ende der Tour. Gracias, Senor!

Dann stehen wir vor diesem Schild:


Vilaflor spricht ständig was in seinen Digitalrecorder. Später sollten diese Tondateien sich noch als sehr wichtig erweisen.

Ein feiner Mirador und die Lichtverhältnisse sind am späten Nachmittag auch ganz hervorragend.

Alles sieht ein wenig anders aus, auch die Montana de Tindaya.



Gegenüber die Montana Tabaiba, durch die Radarstation irgendwie "entweiht".


Wir steigen am Mirador noch einmal bergauf. Wieder dieses Panorama!
Die Höhen im Hintergrund hat Vilaflor schon alle genommen und wie er sagte, sei dieses Gebiet einer seiner Lieblingsplätze im Norden.

Später mehr dazu.


Die Montana Enmedia am Nachmittag:


Der Blick nach Vellebrón. Links die Straße nach La Caldereta und La Oliva.


Der Mirador unter uns!




Wir gehen danach zu Fuß auf der Straße in Richtung Tindaya.
Vilaflor: Ich weiss, wo wir hier sicher einen Eisschrank finden: In der Bar Gonzales!.
Noch einmal der letzte Blick nach oben, wo sich der Mirador befindet.


Ab jetzt nur noch stark Gekühltes!

Wie gut, dass wir keine Cluburlauber sind, sondern freie Sklaven der Natur.

Vale!

Mir bleibt wieder nur zu hoffen, dass dies alles gelesen wird.

MdN4U