Vilaflor: "Zunächst bin ich von der Bushaltestelle in Villaverde, dort stieg ich oft ein- oder aus, bis zur Kirche in La Oliva gefahren."
Vilaflor: "Ausgestiegen bin ich an dieser Haltestelle, die ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Dort wurde ich am 10. Dezember 2010 Opfer einer dreisten Straftat, durch die ich meiner Fotos, meines Netbooks, meines Rucksacks, meines Ausweises und zahlreicher anderer Dinge verlustig ging. Vorher hatte ich noch eine Stunde lang Informationen zum Tag der Menschenrechte gesammelt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja noch ein nagelneues LG Netbook in weiss! Alles am 10. Dezember. Ich war ganz schön geplättet. Ab sofort ist das für mich der "Tag der Schande" auf Fuerteventura!"
Der Tag der Menschenrechte wird am 10. Dezember begangen und ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet worden ist.Der Tatort gegenüber der Kirche:
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International nehmen diesen Tag jedes Jahr zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen.
Das Europäische Parlament verleiht um diesen Tag jährlich den Sacharow-Preis.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen verteilt alljährlich den Menschenrechtspreis an diesem Tag.
Jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, wird in Oslo (Norwegen) der Friedensnobelpreis verliehen.
In Deutschland ist, wie durch Umfragen bekannt wurde, den wenigsten Bürgern der Tag der Menschenrechte ein Begriff. Sowohl in Österreich als auch der Schweiz finden am Menschenrechtstag jedes Jahr zahlreiche Aktionen statt.
An der Kirche in La Oliva beginnt die heutige Tour.
Vilaflor: "Ich steh vor dem Symbol für Korruption und Vetternwirtschaft! Das Ayuntamiento in La Oliva mit fliegenden Fahnen!"
Vilaflor: "Schnell weg hier, wenden wir uns lieber der Kunst zu!"
Hier die Gelände- und Satellitenansicht der Tour:
Vilaflor: "Apropos Kunst: Heute habe ich mir mal ganz besondere Musik mitgenommen. Ich trage die Wiege der amerikanischen Popularmusik mit mir! 9 CDs mit der Musik aus Memphis Tennessee! Standesgemäß hätte man noch den passenden Whiskey mitführen müssen. Vergesst Motown, Hitsville USA hat keine Chance gegen Soulsville USA!"
Es war ein einfach gehaltener, ursprünglicher Sound mit einem orgelähnlichen Einsatz der Bläsersektionen. Damit wich die Instrumentation vom Blues ab. Der Gesang orientierte sich an der Gospeltradition; auf nachträgliches Abmischen wurde meist ganz verzichtet. Eine weitere Komponente des so genannten Stax-Sounds war der Nachhall-Effekt, der mit dem Volumen des Kino-Zuschauerraums zusammenhing. Um die auch als Sessionband fungierenden Booder T. & The MG’s rekrutierten sich die Memphis Horns, und diese Formation sorgte für eine konstante Instrumentation. Die meisten Produktionen kamen nicht auf der Grundlage ausgearbeiteter Arrangements zustande, sondern waren spontane Sessions, so genannte „head arrangements.
Vilaflor: "Ich denke, das ist genau die richtige Musik für einen Museumsbesuch! Otis Redding, Booker T & The MGs, Sam & Dave, Wilson Pickett, Isaac Hayes u.v.m."Hören wir doch mal ein wenig bei der besten Backing Band der Welt rein!
Vilaflor: "Die Casa de los Coroneles mit ihren Nebengebäuden liegt vor mir!"
Was hat es mit der Casa de los Coroneles auf sich?
Der berühmteste Menschen, der auf dem Friedhof von La Oliva begraben wurde, ist der letzte Oberst der Insel, Cristobal Manrique de Lara Cabrera.
Er starb am 5. September 1870.
Das Recht zu regieren war ihm bereits im Jahr 1856 entzogen worden. Er behielt aber bis zu seinem Tode das Eigentum an praktisch ganz La Oliva.
Seit sie im Jahre 1702 die Kontrolle übernahm, übergab die Cabrera Bethancourt Familie militärische und politische Rechte vom Vater auf den Sohn.
Es war Gines Cabrera Bethancourt, die mit dem Bau der Casa de los Coroneles begann.
Die Casa sollte ein Symbol der Macht und des Reichtums der Familie über150 Jahre sein.
Der 5. Oberst, Augustin Cabrera Bethancourt Umpierrez, vollendete den Bau.
Als er 1828 starb, änderte sich die Situation für die Obristen und ihre Machtbasis in La Oliva .
Ab 1850 wurde die Hafenstadt Puerto de las Cabras (Ziegen-Hafen) Hauptstadt und Handelszentrum. Sie heisst heute Puerto del Rosario, benannt nach der Jungfrau, die ihre Kirche im Zentrum der Stadt hat.
Nach Cristobals Tod war das Haus eine große finanzielle Belastung für die Familie. Neben der Familie beherbergte es 100 Angestellte, z.B. Pfleger für die Pferde und anderes Dienstpersonal wie Köche, Butler und Hausmädchen. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Kosten schon nicht mehr wie bisher durch Steuern und Zölle eingetrieben werden. Die letzte Bewohnerin war Cristobals jüngste Tochter Maria de las Nieves, verheiratet und Marquesa de la Quinta Roja, einem aristokratischen Haus in Teneriffa. Sie lebte von 1880 bis zu ihrem Tod im Jahre 1921 im Haus. Man nannte das Haus deshalb viele Jahre "Casa de la Marquesa".
Das Haus wurde zu teuer, um es privat zu nutzen. Es wurde der großen Möbel und der Wandgobelins sowie vieler Gemälde und Kunstwerke, die seit dem 16. Jahrhundert von der Familie gesammeltwurden, beraubt. Die Arbeiter suchten Beschäftigung in der Hafenstadt und das Haus verfiel langsam bis nur noch eine Hülle stand.
Die World Heritage Organisation (UN) setzte sich später sehr für die Erhaltung und Wiederherstellung einer der ungewöhnlichsten architektonischen Schöpfungen auf den Kanarischen Inseln ein. Das Haus wurde wieder die Casa de los Coroneles.
Die Restaurierung war im Jahre 2006 abgeschlossen König Juan Carlos I. eröffnete das Haus im November des gleichen Jahres. Die Nebengebäude sind noch in einem baufälligen Zustand, aber es gibt Pläne, das gesamte Anwesen zu restaurieren. Gehen wir doch mal rein!
Vilaflor: "Auf dem Dach findet man eine astreine Aussichtsplattform! Ich höre "I´m a soul man" und genieße das Panorama."
Die Mühlen von Villaverde lassen grüßen!
Die Montana de la Arena im Hintergrund.
Die Montana La Oliva erhebt sich nach Südwesten.
Vilaflor: "Ich muss jetzt wieder in die Natur!"Das war´s im ersten Teil des Berichtes.
Stay tuned!