Freitag, 16. April 2010

Schauen wir doch mal ein wenig von OBEN herab (Teil 5)

Irgendwie eine komische Stimmung.

Alle, die sich vorher verabschiedet hatten, sind noch da oder bleiben da und alle, die kommen wollten, sind nicht da.
Ich darf gerade auf einer Vulkaninsel sein und ein Vulkan in der Riftzone in Verlängerung des ATLANTIC OCEAN RIDGE macht Europa große Probleme.
... und das könnte durchaus noch eine ganze Weile so weiter gehen.



Tektonisch betrachtet, gehört Island halb zu Amerika und halb zu Europa: Die Grenze zwischen der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte verläuft mitten durch die Insel, die mit einer Fläche von etwa 103000 Quadratkilometern der größte übermeerische Bestandteil des Mittelatlantischen Rückens ist. Wie Datierungen der ältesten basaltischen Laven im äußersten Westen und Osten ergaben, dürfte sie vor 20 bis 15 Millionen Jahren aus dem Meer aufgetaucht sein. Zu ihrer wechselvollen Geschichte gehört, daß sie am Ende der letzten Eiszeit - vor etwa 12000 Jahren - fast vollständig mit Eis bedeckt war.

Die Besonderheit subglazialer Vulkane ist, daß selbst dann, wenn sie - wie in Island - gasarme, dünnflüssige Magmen fördern, die Gesteinsschmelze beim Kontakt mit dem Eis sofort erstarrt, so daß praktisch keine Lava auströmt, sondern lediglich Schlacken, Bomben und Aschen ausgeworfen werden.

So ist es!

Vulkanische Asche nennt man alle Partikel kleiner als 2 mm, die bei vulkanischer Aktivität entstehen. 99% aller Magmen, die auf der Erde bei Vulkanausbrüchen austreten, sind Silikatschmelzen. Vulkanische Asche ist KEINE Mischung aus Stein, Glas und Sand!!!! Zum größten Teil handelt es sich um Glasfragmente und untergeordnet auch Kristallbruchstücke. Die sogenannte Magmenfragmentation beruht entweder auf der schnellen Expansion der im Magma gelösten Gase oder aufgrund der Volumenzunahme bei der Transformation von externem Wasser zu Gas.

Der Ausbruch auf Island war anfänglich unter einem Schneefeld und hatte sich durch dieses schnell durchgeschmolzen. Daher war der Ausbruch nur schwach explosiv und produzierte wenig Asche. Später hat sich das Ausbruchszentrum zum Gipfel des Eyjafjalla verlagert, der von dickem Gletschereis bedeckt ist.
Die austretende Lava hat sich bereits durch das Gletschereis geschmolzen und es kommt zur effizienten Fragmentation der Lava.


Warum fallen so viele Flüge aus?

Vulkanische Asche sind kleine Fragmente von Lava. Lava ist eine silikatische Schmelze und beginnt - abhängig von der Zusammensetzung bei 800 - 1000 Grad teilweise aufzuschmelzen.

Die Gefahr für Flugzeuge besteht darin, dass die Flugzeugturbinen Verbrennungsmotoren sind. Sie saugen Umgebungsluft an und verbrennen diese in den Turbinen und leiten die Abgase über eine Art von Auspuff wieder ab.

Falls ein Flugzeug durch eine vulkanische Aschewolke fliegt, werden die Aschepartikel bei der Verbrennung aufgeschmolzen, kühlen dann aber im Auspuff sofort wieder ab und kristallisieren aus. Dabei lagern sie sich an den Wänden ab und können den Auspuff verstopfen. Ist der auspuff erst einmal verstopft, fällt die Turbine aus!

So kann es aussehen, wenn ein subglazialer Vulkan ausbricht:

Vulkanausbrüche können erhebliche Auswirkungen auf das Klima haben.
So war es in den Jahren 1982 und im Jahr 1816.
!982 brach der El Chichón aus und 1816 der TAMBORA.

Stichwort: Das Jahr ohne SOMMER

Und so war es beim El Chichón:
Der El Chichón, auch El Chichonal, ist ein Vulkan im Nordwesten von Chiapas, Mexiko. Er ist der jüngste Vulkan im nordwestlichen Teil des rund 150 Kilometer langen Chiapanikanischen Vulkanbogens (Chiapanecan Volcanic Arc, CVA).

In den letzten 8000 Jahren hat es mindestens 12 Ausbrüche gegeben, der letzte fand 1982 statt. Dabei wurden an drei Tagen – dem 29. März sowie dem 3. und 4. April – bei plinianischen Eruptionen rund 7 Millionen Tonnen Schwefeldioxid und insgesamt 20 Millionen Tonnen Material in die Stratosphäre geschleudert.
n der Nacht vom 3. auf den 4. April kam es zu einem neuerlichen Anstieg und zum Höhepunkt der vulkanischen Aktivitäten. Durch Kontakt des Magmas mit Grundwasser kam es zu einer Folge von heftigen phreatischen Eruptionen, pyroklastische Druckwellen erreichten einen Umkreis von 8 km um den Krater. Dabei wurden neun Dörfer, darunter Francisco León, zerstört und rund 2000[1]  Menschen getötet. Der ursprüngliche Lavadom wurde komplett zerstört. Am Abend des 4. Aprils kam es dann zu einer letzten Eruption, die nochmals eine 29 km hohe plinianische Säule erzeugte.

Die pyroklastischen Ströme stauten mehrere Flüsse, darunter den Magdalena mit einem bis zu 75 Meter dicken Damm zu einem 4 Kilometer langen See aus beinahe kochendem Wasser. Der Fluss Susnubac und die Regenfälle der Monate April und Mai füllten den See mit 40 Millionen m³ Wasser. Am 26. Mai brach der Damm und der Schuttstrom füllte das Tal des Magdalena, das zuvor evakuierte Dorf Ostuacán wurde dabei zerstört. Noch 10 km unterhalb des Damms hatte das Wasser eine Temperatur von 82 °C. Bei einem im Bau befindlichen Staudamm weiter flussabwärts wurde ein Arbeiter getötet.

Die Eruption des El Chichón war eine der größten im 20. Jahrhundert, insgesamt wurden 1,5 km³ an Magma ausgestoßen, und sie wurde in der Menge des in die Stratosphäre eingebrachten Materials nur durch die des Pinatubo 1991 übertroffen. Die entstandene Aerosolwolke umrundete die Erde in drei Wochen, und verteilte sich im Laufe der nächsten sechs Monate vom Äquator bis zum 30ten nördlichen Breitenkreis. Man geht davon aus, dass das die Temperatur der Atmosphäre um mindestens 0,2 °C sinken ließ und den Effekt eines überaus starken El Niños in diesem Jahr vermindert hat.

Das ist bei dem jetzigen Ausbruch auf Island nicht zu erwarten, da es sich um einen ganz anderen MAGMATYP handelt als der, welcher am Tambora und am El Chichón als LAVA eruptierte.

Dennoch zeigen die Beispiele, wie einschneidend VULKANE das Leben der Menschen beeinflussen können.
Die Schäden der Fluggesellschaften sind immens und nicht versicherbar.

INDIVIDUALTOURISTEN müssen weitere Übernachtungen selbst bezahlen.
Sie erhalten aber wenigstens das Geld für den stornierten Flug zurück.
PAUSCHALTOURISTEN müssen vom Veranstalter auf dessen Kosten anderweitig untergebracht werden.
Diese haben aber kein Recht, eine Pauschalreise zu stornieren. Z.B. die TUI lässt aber UMBUCHUNGEN zu.

Gewaltige Probleme für HUNDERTTAUSENDE Touristen.

WAS HAT DAS DENN MIT GRAN CANARIA ZU TUN?

Sehr viel!
Ich darf derzeit auf einer Vulkaninsel verweilen.

TOURISTEN kommen nicht weg.
Andere kommen nicht an!

Zum Schluß noch die letzten Fotos der Tour auf dem "Dach des SÜDENS".