Samstag, 7. April 2012

Los Amigos de Soria - Die Weihnachtstour mit Nachtwanderung von Soria nach Puerto de Mogán (4)

Nun stand ich da.

Es war 2.00 Uhr nachts und ich war von der Montana de Tauro über Degollada de las Lapas bis auf die Höhe von Mogán gekommen.

An dieser Stelle hätte ich auch nach Molino de Viento absteigen können, das erschien mir aber nun wirklich zu gefährlich.

Schauen Sie mal, wie man bei Tageslicht dort abwärts gehen muss:







Nein, ich bin ja für vieles zu haben, aber das machte ich in der Dunkelheit damals dann doch nicht.
Besser weiter nach Westen gehen, sagte ich mir.

Gesagt, getan.

Ich ging noch bis 4.00 Uhr und dann war erst einmal Feierabend.

In der Ferne sah ich schon die Lichter von Puerto de Mogán, aber irgendwie war ich etwas vom Weg abgekommen und fand den Einstieg in den ABSTIEG nicht.

Ich legte mich etwas hin - irgendwie finde ich immer sargähnliche große Steine - und versuchte ein wenig zu schlafen.
Sonnenaufgang sollte um 7.50 Uhr sein.

Ich konnte aber schon erheblich früher in der Morgendämmerung wieder recht gut sehen.

Zunächst ging ich  ungefähr 1,5 Kilometer zurück, um zu sehen, wo ich denn vom Weg abkam.

Wo war ich danach?

Ich war auf dem "Camino des Balsam-Wolfsmilchgewächses", das ist aber nur meine Benennung.
Man geht in der Morgendämmerung durch einen "Wolfsmilchgarten", während die Sonne sich anschickt, langsam an Höhe zu gewinnen.






Genau hier passierte es in der Nacht.
Ich ging nach links und nicht nach rechts.
So kam ich von dem Camino ab, der direkt zum Abstieg nach El Cercado führt.

Diese Riesen Balsam-Wolfsmilchgewächse!
Ich liebe diese Pflanzen, sie haben so etwas Widerstandsfähiges an sich, genau wie ich, der jetzt schon über 16 Stunden nichts getrunkenhatte und es sollte auch noch etwas länger dauern, bis ich in Puerto de Mogán "nachtanken" konnte.

Es ging mir aber dennoch recht gut. Alles eine Frage der mentalen Einstellung!
Es war ein absoluter Luxus, den neuen Tag auf diesem Weg erleben zu dürfen.
Gerade am Heiligabend, wo sie sich in Germanien wahrscheinlich jetzt echten Stress machen.
Ich hatte keinen Stress, nur Luxus und Durst, aber dafür konnte ich mich auf den Zeitpunkt freuen, an dem ich mir die feinen Biere verabreichen würde.

Ab jetzt also weiter nach folgendem Motto: Nur nicht stolpern!




Ich ging mal zum Rand des Barrancos und sah dort, wie weit es noch bis Puerto de Mogán war. das dauert noch!



Wieder auf dem Camino.




War das ein Heiliabend-Morgen!
Dort hinten schien es endlich abwärts zu gehen.


Ganau dort kam ich her!


Und dort ging es jetzt wieder runter. Keine Frage, es war gut, nachts eine Pause eingelegt zu haben. Es sollte sich zeigen, dass auch dieser Weg bei Dunkelheit nicht ganz ungefährlich ist, aber was heisst das schon.

Wer nachts Richtung Westen von der Montana de Tauro absteigt, der muss nichts mehr groß fürchten.

Dort war ich ja Stunden zuvor herabgekommen (Bild bei Tageslicht aufgenommen).
 












Jetzt war ich jedenfalls hier und hatte einen ganz schönen "Brand".


Abwärts ging´s !










Ich komme Puerto de Mogán immer näher und rede mir ein, ich hätte überhaupt keinen Durst.



Das war´s im vierten Teil der Story.

Fortsetzung folgt.

Stay tuned!