Dienstag, 29. September 2009

Der Tourismusrat auf Gran Canaria dreht völlig durch!

Nun will man die freie Berichterstattung durch Rundfunk und Fernsehen mit bis zu 300.000 EUR Strafe belegen.
Da müssen wir ja zukünftig auch total vorsichtig sein, wenn wir über Europas schmutzigstes, umweltzerstörerischstes, teuerstes, heruntergekommenestes und deshalb gar nicht zu empfehlendes "Ballermann"-Problemfall-"Prolo"-Urlaubs-Ghetto wahrheitsgemäß berichten.
Mein Güte, die Welt ist echt gefährlich geworden.

Lesen Sie bitte einmal dies:

Der Tourismusrat Gran Canarias hatte in der vergangenen Woche, zusammen mit den betroffenen Gemeindeverwaltungen von San Bartolome de Tirajana und Mogan beschlossen, wegen der “Verunglimpfung von Gran Canaria als Reiseziel” eine Entschädigung von den beiden TV-Sendern Antena 3 und Telecinco zu fordern. Die beiden Sender hätten in ihren Sendungen ‘Arena Mix’ und ‘La Noria’ “unseriös und irreführend, sowie unfair” über die drittgrösste Kanareninsel berichtet, hiess es in der Erklärung des Tourismusrates. Die Tourismusverordnung des ‘Turismo de Canarias’ sieht für derartige ‘Rufschädigungen’ im Artikel 75.7-7/95 mögliche Entschädigungs-Forderungen von bis zu 300.000 Euro vor.


Ja, ist denn Franco wieder auferstanden?
Diese sog. "Tourismusverordnung" muss noch aus den Zeiten stammen, als Widerspruch mit Lebensgefahr verbunden war.
Was soll das "300.000 EUR Begehren" rechtfertigen?
Zwei Sendungen in den Programmen „Arena Mix“ auf Antena 3 und „La Noria“ auf Telecinco hatten Menschen in den Dünen von Maspalomas gezeigt, die sich unterschiedlichsten Sex-Praktiken widmeten, offensichtlich vorzugsweise Homosexuelle. „La Noria“-Moderator Jordi González hatte betont, dass die Aufnahmen nachmittags mit versteckter Kamera gemacht worden seien.

Nun, jeder, der schon mal in den Dünen von Maspalomas war, wird bestätigen, dass es da so zugeht, wie berichtet.
Jeder wird auch bestätigen, dass Playa del Inglés eine Hochburg des Gay Tourismus ist. Ales JUMBO! Warum auch nicht?
Dass man aus den Dünen von Maspalomas jederzeit halbe Wagenladungen Latex in Form von kleinen luftballonähnlichen Gebilden rausholen kann, dürfte auch schon gerichtsbekannt sein.

Ja, man soll aber über das, was an der Costa Canaria normal ist, am besten gar nicht mehr berichten.
Einfach den Stevie Wonder spielen und nicht hingucken.

Gehen sie doch mal in Deutschland in ein Reisebüro und erzählen Sie den netten Mitarbeitern folgendes:

Hallo, früher bin ich immer zum Ballermann nach Mallorca gefahren, aber da darf man heute ja fast nichts mehr. Wo kann ich das erleben, was auf Mallorca inzwischen verpönt ist?
Wie aus der Pistole geschossen werden die Mitarbeiter dann folgendes sagen:
Wir haben da was für Sie!
Gran Canaria, Playa del Inglés und Maspalomas! Der Flug dauert aber länger und viel teurer ist es auch.


Es ist wirklich so, der Unterschichten-Tourismus wird nur noch im Süden Gran Canarias so richtig gefördert.
Folgen Sie einfach mal nach durchzechter Nacht dem leckeren Uringeruch rund um Cita und Jumbo Center im Eldorado für Entartetes, der größten Freilufttoilette ohne Räder rund um das "open-air Sexparadies" zwischen Eisbein, Curry Wurst und English Breakfast.

Alles Realität, aber wer die zeigt, muss möglicherweise 300.000 EUR zahlen.

Lieber Tourismusrat, wir haben da mal eine Frage?
Wer leistet eigentlich den vielen Menschen Schadenersatz, die völlig arglos in dieses verschmutzte, vernachlässigte, unmoderne, veraltete, inzwischen konkurrenzlos schlechte und überteuerte "Urlaubsparadies Marke Tourismusrat" verbannt wurden?

Wenn alle, die dort "abgezockt" wurden und werden, sich bitter böse über dieses Pauschalgefängnis beschwert haben und ganz sicher nicht mehr an den Tatort des Verfalls zurückkehren, Schadenersatz geltend machen würden, dann kann das schnell mal in die Milliarden gehen.

ALSO BITTE VORSICHT!

Man muss auch mal was investieren, wenn die in den 70er Jahren errichteten Herbergen langsam aber sicher verrotten.

Was sagte Paulino Rivero, der "Kanarenchef", zu der ganzen Aufregung!

Ich glaube, dass wir so viele wichtige Dinge haben, auf deren Bewerbung wir uns konzentrieren müssen, dass Angelegenheiten, die nichts mit den essenziellen Vorzügen Gran Canarias zu tun haben, nicht der Rede wert sind.


Das glaube ich auch!
Mit was will man aber im Süden Gran Canarias denn noch werben?
Das kann man einfach nicht mehr bewerben, sondern nur gut verstecken!
Vielleicht können Christo und Jeanne-Claude das hässliche Betonungetüm kunstvoll verpacken, so wie damals den Reichstag, damit man wieder gefahrlos hinsehen kann.
Vielleicht kann man sich auch mal dem Standard des Jahres 2009 anpassen und für die 70er Jahre Architektur die Abrissbirnen bestellen.
Vielleicht kann man eine völlig verfehlte Tourismuskonzeption ad acta legen, mit der man im internationalen Vergleich keinen Blumentopf mehr gewinnen kann.

Gran Canaria ist eine sehr schöne, vielseitige Insel, die es lohnt sie zu besuchen und zu entdecken. Das weiss jeder, der das Inland schon einmal genossen hat.

Leider hat man aber im Süden der Insel den schlimmsten Schandfleck im Atlantik verbrochen und das muss man auch zeigen dürfen, denn die Menschen müssen gewarnt werden, vor der Costa Canaria, vor dem Tourismusrat Gran Canarias und vor der zerstörten Umwelt im Süden der Insel.
Da gibt es nichts Sehenswertes oder Besuchenswertes mehr.
Das ist die Wahrheit und selbst Stevie Wonder würde das sehen!

FAZIT: Es gibt viel abzureissen, zu modernisieren, zu verschönern und zu verstecken.
Packen wir es an und sorgen wir dafür, dass alle wissen, wo man im Jahre 2009 auf keinen Fall Urlaub machen sollte.

So, jetzt müssen wahrscheinlich auch wir 300.000 EUR zahlen, weil wir gegen die "Tourismusverordnung" verstoßen haben.
Ich bin gespannt, wann einer der Strategen des örtlichen Tourismusrates sich meldet. Vielleicht sind sie aber auch derzeit alle mit dem Einsammeln von Latex in ihren Dünen von Maspalomas beschäftigt.

Mann, ist doch so!