In der vergangenen Woche war ich mit "Vilaflor" bei vielen Veranstaltungen der Parteien. Eine Politikerin hat mich dabei besonders beeindruckt und es war zu spüren, dass viele im Publikum es ähnlich empfanden.
SAHRA WAGENKNECHT von der LINKEN auf Wahlkampftour zu erleben, fand ich sehr interessant.
Auf den Veranstaltungen in Niedersachsen war auch Dr. Dieter Dehm, der "Quotenmillionär" der Linken, dabei. Ein Millionär bei der LINKEN? Das gibt es auch und Gregor Gysi hat ja schon immer folgendes gesagt:
Man muss nicht arm sein, um gegen Armut zu sein! Recht hat er, der Gregor.
Wer ist aber dieser Diether Dehm, werden sich viele fragen? Dehm ist Landesvorsitzender und Bundestagsabgeordneter der Linken aus Niedersachsen. Er ist europapolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied des Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Als solcher vertrat er in Karlsruhe gemeinsam mit Oskar Lafontaine die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den EU-Lissabon-Vertrag.
1979 wurde er Sprecher von Rock gegen Rechts, er textete die deutschen Linkshymnen "Was woll'n wir trinken 7 Tage lang", "Das weiche Wasser bricht den Stein" sowie "Aufsteh'n", die durch die niederländische Band Bots bekannt wurden. Er ist Autor diverser Unterhaltungs- und Satire-Sendungen im Fernsehen (z. B. Hurra Deutschland oder Öko-SAT mit Stephan Wald, Ingolf Lück, Hans Werner Olm). Ab 1989 war er Manager und Medienberater von Katarina Witt, Denise Biellmann, BAP, Klaus Lage, bots, Stoppok und Andreas Wecker. 1995 schrieb er das Musical Stars, das 1996 in Nordhausen uraufgeführt wurde. Diether Dehm hat über 600 Lieder auf Tonträgern veröffentlicht, unter anderem mit und für Joe Cocker, Curtis Stigers, La Bouche, Christopher Cross, Ute Lemper, die Drum-Performance Stomp und in Deutschland mit und für Klaus Lage, Anne Haigis, Bots, Heinz Rudolf Kunze, Udo Lindenberg, EMMA, Stefan Stoppok, Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Hans Werner Henze, Tony Carey, Zupfgeigenhansel, Gisela May, Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen), Geier Sturzflug. Sein meistverkauftes Lied ist bislang „Tausendmal berührt“ aus dem Jahr 1984. Im Jahre 2006 erschien Diether Dehms Album Adelante con Rosa, Brecht y Che, auf dem er u. a. Texte von Pete Seeger, Rosa Luxemburg, Che Guevara und Bertolt Brecht verarbeitet hat.
Geld hat der Mann mit Musik wirklich genug verdient und im Wahlkampf in Niedersachsen war er immer mit der Klampfe unterwegs und sang auch gerne seine Lieder, denn er hat ja wirklich genug geschrieben. Ich fand´s ganz erfrischend, jedenfalls ganz anders als das, was man sonst so von Wahlkampfveranstaltungen gewohnt war.
Die Linke hat einen sehr guten Wahlkampf abgeliefert und das zeigt sich im aktuellen Stimmenergebnis der Partei auch ganz deutlich.
Ein sehr beachtliches Ergebnis, das gerade auch darauf zurückzuführen ist, dass man die eigene Klientel an die Wahlurnen bekommen hat.
Was hat aber die SPD dem linken Lager nur angetan! Mehr als 2.000.000 Wähler der SPD blieben aus Protest gegen IHRE Partei einfach zu Hause! Man hat die eigene Klientel grob fahrlässig total vergrault!
Das sind dramatische Zahlen und und sie sind das Ergebnis eines Wahlkampfes, in dem mir die SPD immer wie eine "CDU Light" erschien und wer braucht sowas schon.
Das Versagen der "Kampa" und das Ergebnis der SPD kann wirklich niemanden in der linken Szene kalt lassen. Man wünscht sich wirklich , dass diese Partei sich möglichst schnell erneuern möge, denn in ihrem jetzigen Zustand ist sie in der Parteienlandschaft völlig überflüssig.
Nicht Fleisch nicht Fisch, man weiss nicht mehr, für was diese traditionsreiche Partei steht, die einst Willy Brandt anführte. Der dürfte sich im Grabe umdrehen, wenn er sieht, was "Münte" und Steinmeier aus dieser Partei gemacht haben. Eine Großkoalitionärsrunde der alten Männer, die sich meilenweit von der SPD Basis entfernt hat.
Die SPD hat durch ihr Versagen Angie und Westerwelle erst richtig in den Sattel gehoben und wir müssen jetzt alle damit umgehen.
Es wird hart werden und ich denke, dass man jetzt erst recht seine demokratischen Rechte wahrnehmen und die Regierung wirksam kontrollieren muss.
Bei dem, was jetzt droht, bin ich auch sicher, dass sich im Wahl- und "Nichtwahlvolk" einiges in Bewegung setzen wird.
Das dürfte auch die letzte Chance der SPD sein, zu beweisen, dass sie noch gebraucht wird.
Fast 30% der Wahlberechtigten haben durch Unterlassen dokumentiert, dass sie von den Parteien nicht mehr viel erwarten. Das ist eine sehr hohe Zahl, die vermutlich noch steigen wird, wenn die großen Parteien so weitermachen wie bisher.
Sie sollen an der politischen Willensbildung des Volkes teilnehmen, aber nicht den Staat beherrschen und eine Politikerkaste bilden, die sich immer mehr vom Volkssouverän entfernt.
Der Volkssouverän hat jetzt das bekommen, was er verdient hat, könnte man sagen!
Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient!
Da ist etwas Wahres dran und es wird wirklich Zeit, dass sich die Menschen wieder mehr einschalten und ihre demokratischen Rechte offensiv wahrnehmen. Das gilt ganz besonders in Zeiten von SCHWARZ/GELB!
Ich musste gestern am Abend an das denken, was SAHRA WAGENKNECHT auf einer Wahlkampfveranstaltung sagte.
"Es kommt nicht nur darauf an, zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben, sondern es kommt in Zukunft wesentlich auch darauf an, ausserparlamentarisch Druck zu machen."
"MUT HABEN, DRUCK MACHEN", das ist das richtige Motto für ein Leben mit bzw. gegen SCHWARZ/GELB!
Das hat mir am gestrigen Abend Mut gemacht und auf den Wahlparties des linken Lagers in meiner Region war dies auch ein wichtiges Thema.
Wie kann man einen wirksamen ausserparlamentarischen Protest gegen SCHWARZ/GELB organisieren, sich einschalten und richtig Druck machen? Es gibt wirklich viel zu tun!
Die Demokratie bietet alle Möglichkeiten und es wird entscheidend sein, dass der Volkssouverän sich offensiv einschaltet und den Politikern, vor allem denen der Regierungsfraktionen, ganz genau auf die Finger schaut und ihnen klar zu verstehen gibt, was geht und was nicht geht!
"Wir sind das Volk" ist zwanzig Jahre nach der Vereinigung genau das richtige Motto im Umgang mit SCHWARZ/GELB.