Freitag, 3. Juni 2011

Eine Berg und Tal Tour im Vulkanpark des Nordens - Calderón Hondo - Las Calderas - Bayuyo (Teil 3)

Im letzten Teil hatten wir die Tour aus einer etwas anderen Perespektive betrachtet.

Ein Leser stellte uns folgende Frage zu El Jablito (Origo Mare):

Mir persönlich gefallen diese Häuser, die leider am falschen Ort errichtet wurden. Wie viele der Häuser sind denn schätzungsweise momentan noch bewohnt, und gibt es konkrete Pläne seitens der Inselregierung, was mit Ihnen geschehen wird, oder lässt man sie einfach so verfallen?
Nach unseren Recherchen werden in der Siedlung derzeit ca. 40 Häuser bewohnt.
In Corralejo traf ich persönlich einen Bewohner, der als Internet Dienstleister tätig ist.
Er wohn dort zur Miete in einem Haus.
Die rechtliche Situation ist noch immer unklar.

Hier mal zum Einstieg ein Bericht aus dem Jahre 2006.
Das Wochenblatt vermeldete damals: 
Der Oberste kanarische Gerichtshof annullierte einen umstrittenen Bebauungsplan 
Mammut-Bauprojekt auf Fuerteventura gestoppt

Der Oberste kanarische Gerichtshof hat Mitte November einen Teilbebauungsplan annulliert, der im Jahr 2000 von Fuerteventuras PP-Chef und ehemaligem Bürgermeister von La Oliva, Domingo González Arroyo, genehmigt worden war. Der Plan sah den Bau von 4.000 Hotel- und Appartementbetten auf Fuerteventura vor, ein Projekt, das an einem der wenigen noch ursprünglichen Küstenstreifen im Norden der Insel, im Gemeindebezirk von La Oliva, entstehen sollte.
Allen Anzeichen für Illegalität und Unregelmäßigkeiten in der Abwicklung zum Trotz wurde bereits ein Großteil des Projektes umgesetzt, 748 Villen sind inzwischen fertiggestellt.
Der unermüdliche Widerstand der lokalen Bürgerorganisation Aonane, unterstützt von den Umweltschutzorganisationen Ecologistas en Acción und SEO/Birdlife erreichte schließlich jedoch, dass der Fall bis vor den Obersten kanarischen Gerichtshof kam, der in einer Entscheidung mit Präzedenzcharakter den umstrittenen Teilbebauungsplan für nichtig erklärte.


In einem solchen Fall treten erhebliche rechtliche Probleme auf.
Man muss ja berücksichtigen, dass der Bauträger zunächst tatsächlich Baugenehmigungen hatte und der Bebauungsplan mal in Kraft war.
Möglicherweise können Schadenersatzansprüche des Bauträgers gegen die Gemeinde geltend gemacht werden.
Was ist mit den Käufern von Häusern? Derzeit sind deren Bauten ja illegal.
Welche Ansprüche haben die gegen den Bauträger? Was passiert, wenn der evtl. in Konkurs geht, weil er viele der Häuser gar nicht verkaufen kann?
Wie ist die Tatsache zu bewerten, dass die Illegalität des Bebauungsplanes vielen in der Gemeinde evident erschien?

Wie schwierig der Fall auch für Juristen ist, mag man diesem Post entnehmen, der sich u.a. auch mit den Auffassungen unterschiedlicher Gerichtsinstanzen auseinandersetzte:
La Oliva muss Erstbezugsgenehmigung für Urbanisation Origo Mare in Majanicho erteilen
Das Verwaltungsgericht von Las Palmas hat in erster Instanz zugunsten des Bauträgers „Nombredo" entschieden, der die Gemeinde La Oliva auf die Erteilung der Bewohnbarkeitsbescheinigung und Erstbezugsgenehmigung für sein Bauprojekt „Origo Mare" in Majanicho an der Nordküste Fuerteventuras verklagt hatte.

„Origo Mare" ist ein Teil des Erschließungsgebiets „Casas de Majanicho", in dem weitere Einspruchsverfahren der Baufirma anhängig sind.

Die Gemeinde La Oliva hatte die Erteilung der Bauabnahme unter Berufung auf ein Urteil der Kammer für Verwaltungssachen des Oberen Kanarischen Gerichts verweigert, das das Erschließungsgebiet für nichtig erklärt hatte, und die Übernahme der fertig gestellten Urbanisation abgelehnt.

Allerdings hatte der Bauträger beim obersten spanischen Gerichtshof Einspruch gegen das Urteil eingelegt, und die höchste Gerichtsinstanz Spaniens hat den Einspruch zugelassen. Allein diese Tatsache begründe nach Meinung der Anwälte des Bauträgers die Verpflichtung der Gemeinde, die Bauabnahmen zu erteilen. Dieser Auffassung folgte nun offenbar das Verwaltungsgericht von Las Palmas. Der Richter stellte die Inaktivität der Gemeinde fest und erkannte auf sogenanntes „administratives Schweigen", durch das die Genehmigungen als stillschweigend erteilt gelten.
Hoch kompliziert!

Setzen wir unsere Tour fort:

Wo waren wir stehengeblieben?

Hier:


Interessant ist auch, wo Die Tour endete.
Wo versammelt man sich am Freitag und verneigt sich gen Mekka?
Hier:



Vilaflor: "Ich gehe auf dem Grat des Las Calderas und sehe unten die Hornitos, die ich eigentlich heute besuchen wollte."



Vilaflor: "Zum Bayuyo will ich heute auch noch. Den Weg aufwärts kann ich von hier gut ausmachen."
 
Vilaflor: "Der Blick zurück zu den beiden Calderas Rebanada und Encantada."


 Blick nach Nordost: Malpaís, Hornitos und die Volcánes Mancha Blanca und Lomo Blanco.


Vilaflor: "Ich bin jetzt auf dem Weg zum Bayuyo und schaue nach unten. Dort ist ein beliebter Stop aller Jeep Tours."


Vilaflor: "Geschafft! Das Gipfelkreuz des Bayuyo. Südöstlich die Siedlung La Capellania."

Vilaflor: "Es wird Zeit abzusteigen. Ich gehe in Richtung Morro Francisco und blicke herab nach Corralejo."



Vilaflor: "Noch ein Blick zurück zum Calderón Hondo."


Vilaflor: "Auf dem Weg herab nach Corralejo noch ein Blick in den Halbkrater Morro Francisco."


Vilaflor: "Bald bin ich in Corralejo!"


Zum Abschluss noch ein Haus, das an eine Vulkanblase angebaut wurde.



Eine schöne Tour war das.

Absolut zu empfehlen!

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