Mittwoch, 22. April 2009

Küstengesetz in der taz

Ich schätze die taz sehr, sie feierte gerade ihr 30jähriges Bestehen.
In letzter Zeit berichtete sie zweimal über die Problematik des Küstengesetzes, allerdings in einer Art und Weise, die durchaus fragwürdig ist.

Hier die Beispiele:

Müllers Bananenschloss


Der Kaeptnboeff, ein geschätzter Kollege des (offenen?) La Palma Forums, hatte auch schon einen Hinweis auf den Bericht gepostet.

Küstenschutz in Spanien- Strandbuden vom Abriss bedroht


Zitat:
Zu letzterem Artikel einige Bemerkungen:
Vor einem Jahr gab der sozialistische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero dem Druck nach und löste seine streitbare Umweltministerin ab. Das Ministerium wurde aufgelöst. Die Zuständigkeit fiel an die Ministerin für Landwirtschaft und Fischfang Elena Espinosa. Der Küstenschutz nahm eine unerwartete Wende. Die neue Zuständige nimmt die Chiringuitos und kleine Fischerhäuser ins Visier.

Hier wird ein völlig falscher Eindruck erweckt.
Zur Kabinettumbildung Zapatero II liest man HIER.
Richtig ist, dass der Zuschnitt einiger Ressorts verändert wurde. Unter anderem wurde das Umweltministerium aufgelöst und in das Landwirtschaftsministerium eingefügt.
Keinesfalls wurden aber die Ziele des Küstenschutzes verändert. Nach wie vor sind auch große Hotels im Visier.
Teilweise wurden schon Vereinbarungen über den Abriss von bekannten Hotels getroffen.
Das ist zum Beispiel bei den Hotels Tres Islas und Oliva Beach so, die nur noch bis 2017/2018 betrieben werden dürfen.




Hotels in den Dünen werden in zehn Jahren abgerissen


Die Verhandlungen zwischen dem spanischen Umweltministerium und der RIU-Hotelkette waren erfolgreich. Streitpunkt waren die Hotels „Tres Islas“ und „Oliva Beach“, die mitten im Naturschutzgebiet von Corralejo stehen. Nun ist es beschlossene Sache: Die Abrissbirne soll die beiden Häuser in zehn Jahren niederreißen. Das Land auf dem sie stehen, geht an den Staat über.

Das Umweltministerium ist einen Kompromiss eingegangen, indem es den Grund auf dem die Hotels stehen für weitere zehn Jahre zum Nutzen durch das RIU-Unternehmen freigibt. Darauf haben sich der Küstenschutz und die RIU-Gruppe geeinigt. Die Einigung umfasst auch die Insel „Lobos“, für die RIU derzeit die Nutzungsrechte hat.

Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2003 hatte das Umweltministerium dem Komplex „Oliva Beach“ eine Verwaltungslizenz für 30 Jahre mit Option auf Verlängerung um weitere 30 Jahre genehmigt. Erst in der aktuellen Legislaturperiode unter Umweltministerin Cristina Narbona haben die Verhandlungen mit RIU begonnen, um diese Frist zu verkürzen. Die Regierung wollte das Gelände im Küsten- und Naturschutzgebiet der Dünen wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nach Abgabe der Gelände sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Dünen von Corralejo und die Küste dieser Zone von Fuerteventura zu schützen, hieß es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums. Sobald die Insel Los Lobos an das Ministerium übergeben wird, soll sie zum öffentlichen Küstengebiet erklärt werden.

Als die Hotels „Oliva Beach“ und „Tres Islas“ vor über 30 Jahren gebaut wurden, war das Gelände noch nicht als Küstenregion sondern als städtischer Boden definiert. Erst 1989 begann die Zentralverwaltung Spaniens, die Küstenregionen des Landes neu zu definieren. Nach der neuen Vermarkung befanden sich die Hotels innerhalb des zu schützenden Küstengebiets.

Das Hotel „Tres Islas“ wurde vom Architekten Miguel Fisac entworfen, auch der berühmte César Manrique hat daran mitgewirkt. Aus diesem Grund hatte die konservative PP beantragt, die Hotels zu einem „öffentlichen Kulturgut“ zu erklären – ohne Erfolg.

Quelle: infoCanarias-Online

Lies auch Hier: Die die beiden RIU-Hotels Tres Islas und Oliva Beach abgerissen werden. Grund ist die Tatsache, dass die beiden Hotels mitten in den Sanddünen im Naturpark von Corralejo im Norden Fuerteventuras gebaut wurden.

Das Verfahren gegen das Hotel Medano - den Bau hat man auf Stelzen in das Meer gesetzt!!!- ruht zur Zeit, weil Verhandlungen mit der Gemeinde geführt werden. Man stelle sich vor, was ein Abriss dort bewirken würde. Unmittelbar davor ist übrigens die Plaza von El Médano.
Hier wird deutlich, dass es auch tatsächlich schwierig sein kann, einen Abri zu bewirken.







Das größte Problem ist auf Fuerteventura zu lösen, wie zuvor schon berichtet. Wie reisst man das Projekt "Origo Mare" ab, nachdem der Bebauungsplan für ungültig erklärt wurde, weil er gegen Naturschutz- bzw. Landschaftsschutzrecht und Küstenschutzrecht verstößt? Da wären theoretisch mehr als 300 Bauten anzureißen.

Die "Wiederherstellung" könnte schwer fallen. Wer trägt die Kosten?
Übrigens haben Menschen dort in der Vergangenheit bereits Häuser gekauft. Von wem bekommen die ihr Geld zurück? Von der Gemeinde La Oliva, die den Bebauungsplan verabschiedet hat? Oder von der Bauträgergesellschaft, die aber vermutlich insolvent ist? Von der taz? Nein, letztere hatte noch nie Geld, aber viel Enthusiasmus. Gell, Bascha!

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