Freitag, 22. März 2013

Heute mal etwas über eine Lieblingsbeschäftigung der CANARIONES, kommt gleich nach SEX! (2)

Ich habe heute noch einige Videos zu einem kleinen Spaziergang, den man nach dem Grillfest in der Gegend des Presa Cueva de las Ninas machen kann.

Vom Campingplatz geht es einmal um die Montana de las Monjas. Wir haben uns hier als absolute Fand der Promenadologie geoutet und deshalb will ich Ihnen dieses Buch empfehlen:

ARBEITSBLÄTTER
              Promenadologie hat nichts mit lockerem Spazierengehen zu tun und auch nicht mit müßigem Wandeln durch die Landschaft, sondern es geht beim Spazierengehen um das konzentrierte, das bewusste Wahrnehmen der Umwelt. 
“Ein Spaziergang ist eine Perlenschnur, die von einem bemerkenswerten Ort – den Perlen – zum nächsten führt. Auf den neutralen Strecken dazwischen überlegt man sich, wie wohl der nächste bemerkenswerte Ort aussehen werde. Normalerweise bereitet der vorangegangene Ort auf den nächsten vor.  
Da der Fortschritt die Welt und den Menschen verändert, ist unumgänglich, dass er sich dabei von der Umwelt entfremdet und verlernt, die Welt um sich herum wahrzunehmen.  
 Die Spaziergangswissenschaft leitet den Menschen an, die Augen wieder zu öffnen und die umgebende Welt wieder in die Köpfe zurückzuholen. So sollten die Menschen einfach das Naturkino wie das Ändern des Wetters wieder wahrnehmen. Ziel der Promenadologie ist das konzentrierte und bewusste Wahrnehmen der Umwelt und dabei das Weiterführen des bloßen Sehens zum Erkennen. Laut Schmitz hat der technische Fortschritt auch zu einer Entfremdung und Wahrnehmungsveränderung des Menschen im Bezug zu seiner Umwelt geführt. Der Spaziergang sollte sowohl ein “Instrument” zur Erforschung der alltäglichen Lebensumwelt, als auch eines zur Vermittlung von Inhalten und Wissen darstellen. Der Spaziergang ist insbesondere geeignet, Raumeindrücke und räumliche Bezüge unmittelbar zu vermitteln, da Raum letztlich nur durch die eigene körperliche Bewegung durch denselben erfahrbar ist und etwa durch “rein wissenschaftliche Beschreibung” nicht erfassbar ist. 
Spaziergänge bewahren daher nicht nur die körperliche Spannkraft, sondern halten Studien zufolge beim bewussten Wahrnehmen der Umwelt auch den Geist in Form. Amerikanische Forscher haben etwa in einer Langzeitstudie beobachtet, dass Menschen, die etwa zehn bis fünfzehn Kilometer in der Woche zu Fuß zurücklegen, ein größeres Volumen grauer Hirnsubstanz aufweisen als jene, die weniger zurückgelegt hatten.
Anmerkung: Die letztgenannte Studie verführte übrigens Journalisten zu folgenden Schlagzeilen:
  • Zu Fuß gehen kann das Gehirn vor dem Schrumpfen schützen
  • Wandern hält das Gehirn groß
  • Wandern lässt Gehirn wachsen
  • Spaziergänge halten das Gedächtnis frisch

Was diktierte der Vilaflor am Tag der Tour?

Vilaflor: "Seitdem ich mich mit der Promenadologie beschäftige, gehe ich ganz anders. Ich kenne viele Landschaften der Islas Canarias seit Ende der 80er Jahre recht gut. Im Prinzip entdecke ich sie heute ganz NEU für mich. Ständig füge ich der mir bekannten Landschaft NEUE, bisher unbekannte, Einndrücke hinzu. Das führt dazu, dass meine Touren einfach viel länger dauern. Auch achte ich gar nicht mehr auf Tag und Nacht. Manchmal stehe ich an einem Ort und ertappe mich dabei, das alles mit den Augen regelrecht einzuscannen und auf kleinste Details zu achten. Auch suche ich ständig nach Möglichkeiten, wie man querfeldein weiterkommen könnte. Man glaubt nicht, was man dabei alles entdeckt. Manchmal denke ich, dass ich mich in eine Art Trance gehe.....
Das klingt total interessant und hat auch schon zu sehr vielen Rückfragen und Angeboten geführt. Viele Leser wollen Vilaflor gerne begleiten und fragen an, wann das wieder geht.

Vilaflor: Oh, das freut mich aber, leider muss ich das ablehnen. Ich denke, dass ich alleine sein muss, sonst komme ich nicht in die Stimmung, die man haben muss, um viel zu sehen und vor allem zu erkennen. Das muss man mit sich selbst ausmachen! Ich kann jedem nur empfehlen, sich selbst einmal auszuprobieren, dann wird klar, was ich damit meine.
Gut, kommen wir mal zu den Videos des Spazierganges.

Es geht vom Campingplatz am presa Cueva de las Ninas einmal um die Montana de las Monjas und dann auf der Privatstraße, die zur Mauer führt, bis zum Einstieg auf den Camina zum Presa de Soria.

Das ist diese Gegend hier:


Gehen wir mal los!

Der Blick über den Grillplatz in der Nachmittagssonne.







Es geht zunächst auf die GC 605, die am Campingplatz vorbeiführt. Von der Straße aus sieht der Platz so aus:



Auf der Montana de las Monjas genießt man einen schönen Ausblick über das gesamte Gelände.

Vilaflor: "Vergeblich habe ich versucht, dort die Nonnen zu treffen, die auf die Ninas am See aufpassen...."




Wieder abgestiegen auf die gesperrte Privatstraße, die zur Mauer führt, geht man Richtung Einstieg des Caminos zum See nach Soria.



Hier kann man den See von Soria schon sehen, den man von hier auf einem feinen Camino, immer bergab, innerhalb von 30 - 40 Minuten erreichen kann.





Ein sehr schöner Spaziergang, der zeigt, wie schön diese Landschaft am Fuße der Höhen des Pinar de Pajonales ist.

Was kann man dort im Sinne der Promenadologie tun?

Ganz genau hinsehen und immer wieder NEUES erkennen. Die Schönheit dieser Umwelt muss wieder zurück in die Köpfe der Menschen.
Das geht nur, wenn die sich zu Fuß in´s Gelände begeben, und dabei ganz aufmerksam alles auf sich einwirken lassen.

Sie sollten ruhig auch mal irgendwo raufsteigen , wo Sie gute Sicht vermuten. Folgen Sie einfach den vielen Steinmännchen, die man dort finden kann, wenn man aufmerksam ist. Die wurden nicht ohne Sinn platziert.