Mittwoch, 5. August 2009

Albtraum im Fischerboot

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Albtraum im Fischerboot

PHOENIX
5. August 2009
22:15 - 23:15





Für die Fangrechte vor Mauretanien zahlt die Europäische Union 86 Millionen Euro im Jahr, der gefangene Fisch ist aber auf den europäischen Märkten Milliarden wert. Die Menschen an Afrikas Westküste gehen leer aus. Sie sind machtlos gegen die hoch subventionierte europäische Fischindustrie. Ihnen bleibt nur noch die Flucht. - Ein Film über Afrikas Flüchtlinge und Europas Fischereipolitik. Sie sind wochenlang unterwegs, 70, 80, manchmal 150 Menschen, zusammengepfercht in kleinen offenen Fischerbooten. Sie legen im Senegal, in Gambia oder Mauretanien ab, ihr Ziel sind die Kanarischen Inseln, Europa. Allein im letzten Jahr kamen dort 25.000 Flüchtlinge an. Viele haben die Flucht ins vermeintliche Paradies nicht überlebt. Seit Jahrzehnten fischen europäische Trawler vor der Küste Westafrikas und tragen dazu bei, dass den Menschen dort ihre Lebensgrundlage entzogen wird und sie keinen anderen Ausweg als Flucht sehen. Die ehemals fischreichsten Regionen der Welt sind längst überfischt: Fast ausgestorben ist der Thiof, ein Barsch, der für die Senegalesen Grundnahrungsmittel ist. Weil es vor dem Senegal nur noch wenig Fisch gibt, ist die europäische Fangflotte weiter nach Norden gezogen, vor die Küste Mauretaniens. Für die Fangrechte vor Mauretanien zahlt die Europäische Union 86 Millionen Euro im Jahr. Der gefangene Fisch ist auf den europäischen Märkten Milliarden wert. Doch die Menschen an Afrikas Westküste gehen leer aus. Sie fangen kaum noch Fisch, sind machtlos gegen die Trawler und die hoch subventionierte europäische Fischindustrie. Sie haben keine Zukunft und keine Perspektive, und so werden auch dieses Jahr wieder Tausende in ihren kleinen Booten nach Europa flüchten. Klaus Martens und Michael Grytz über den Zusammenhang zwischen Afrikas Flüchtlingen und Europas Fischereipolitik.