Freitag, 27. November 2009

Hat der Tourismus im Süden Gran Canarias noch eine Zukunft?



























Es ist sicherlich kein Geheimnis, das dieses BLOG sich äusserst kritisch mit der Tourismusentwicklung auf dieser Insel auseinandersetzte.

Wir machen das ja auch mit Tenerife oder Lanzarote und Fuerteventura.

Es ist dringend notwendig, dass sich die Verantwortlichen endlich dazu entschließen können, eine nachhaltige STRATEGIE für die Zukunft zu entwickeln.

Um es vorwegzunehmen:

NATÜRLICH hat der Tourismus im Süden, Südwesten und Südosten der Insel noch eine Zukunft.

Das schlagende Argument ist zunächst das Wetter zwischen Oktober und März jeden Jahres.
So einen November habe ich noch nicht erlebt! Wetter der absoluten Extraklasse zwischen Arinaga und Puerto de Mogan.
Wer in der o.a. Zeit sicher gehen will, der kommt an den Canarias einfach nicht vorbei.

Bei meinem neuerlichen Besuch habe ich mich speziell auch mit den Urlaunbszentren dieser Region beschäftigen müssen, denn man muss schon ein wenig hinter die Kulissen schauen, um die besonders problematischen Punkte ausmachen zu können.

Beginnen will ich aber mit positiven Tendenzen.

Das, was in und um MELONERAS enstanden ist, dürfte problemlos zukunftsfähig sein.

Nahezu gigantomanisch kommt das neue Projekt der Lopesan "Mafia" daher. Am Eingang von MELONERAS hat man ein mehrere Fußballplätze großes Ressort errichtet, über dessen Architektur man zwar geteilter Meinung sein kann, aber ich bin sicher, dass man damit Erfolg haben wird.

Insgesamt ist MELONERAS voll zeitgemäß und gefällt mir persönlich weit besser als die vergleichbare Konkurrenz im Süden Teneriffas, z.B. an der Costa Adeje.

Das mag aber Geschacksache sein.

Kommen wir zum "G" Punkt.

Bekanntlich geben Gays und Golfer das mit Abstand meiste Geld im Urlaub aus. Was die Gays angeht, dürfte die Region zwischen Playa del Inglés und Maspalomas europaweit absolute Spitze sein.

Nirgendwo gibt es mehr für diese Klientel als dort. Mein Fall ist es nicht so, aber es stört mich auch nicht, wenn auch zu beobachten ist, dass regelrechte Gay Ghettos enstanden sind.

Die Gay Community hat abends das YUMBO jedenfalls voll im Griff, Teile der Dunas de Maspalomas auch am Tage. Ich kam mir da als HETERO schon als Teil einer schützenswerten Minderheit vor, aber man hat ja gelernt wehrhaft, tolerant und dabei immer höflich zu agieren.

Dann gibt´s auch in den Gay Ghettos keine Probleme.

Natürlich habe ich bei meinem Aufenthalt auch viel mit Landsleuten gesprochen, die hier angestellt oder selbstständig tätig sind.

Für die örtliche Gastronomie und den Einzelhandel sieht es aber überall in dieser Region nicht mehr sonderlich gut aus.

Einhelliges Urteil vieler Betroffener:

Seit es AI gibt, geht es massiv bergab! Die AI Bunker zerstören regelrecht das Geschäft der Nebenbetriebe in deren Umfeld. Dem sind auch viele schon zum Opfer gefallen, die arbeiten jetzt meist als Angestellte in den noch übrig gebliebenen Betrieben.

Düster dürfte es auch für den Urlaub der sog. Selbstversorger in gemieteten Casas und Apartamentos aussehen.

Im Vergleich zum Hotelurlaub ist Selbstversorgung aufgrund der massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten auf den Inseln häufig nicht mehr interessant.

Schaut man sich die Preisentwicklung auf der Insel (den inseln) an, dann stelle ich fest, dass die Preise seit dem Jahre 2001 um mindestens 40 Prozent gestiegen sind.
Ich lasse mich da gerne belehren, beziehe mich aber auch auf die offiziellen Zahlen der ISTAC, die den Warenkorb auf den Inseln ermittelt.

In Alemania würden die LIDLS und ALDIS brennen, wenn die Menschen derartige Preissteigerungen zu verkraften hätten und das bei einem der geringsten Lohnniveaus aller autonomen Regionen Spaniens.

Gie Geschäfte bei den Vermietungen von Apartamentos und Casas werden meiner Meinung nach weiter einbrechen.

Die Canarias sind für diese Urlaubsart einfach zu teuer geworden.

Meine Freundin STEFFI, mit der ich immerhin über 10 Jahre zusammenlebte, sagte mir in der letzten Woche, dass sie fortan nicht mehr auf kanarische Inseln fahren wolle, die von Engländern "bestimmt" werden.

Gut, dann muss sie wohl Lanzarote, Teneriffa und Gran Canaria streichen. Fuerteventura dürfte auch äusserst kritisch sein.

Dann bleiben wirklich nur noch die kleinen CANARIAS, was man selbstverständlich auch empfehlen kann.

Ich selbst sehe das nicht so dramatisch mit den Engländern, die sind durch den Kaufkraftverlust aufgrund des Wechselkurses des britischen Pfunds zum EURO ohnehin stark gebeutelt.

Dafür haben sie die Zeit erkannt und deshalb trinke ich hier ja auch am Abend das eine oder andere Pint für einen EUR!

VIVA heist das Bier übrigens, so wie der BRD Sender im Untergang, das man als LAGER angeblich für ca. 80 EUR pro Hektoliter bekommt. In den englischen Gaststätten, vor allem in denen, die mit einem Lagenachteil leben müssen, purzeln die Preise regelrecht.

Doppelte, fast drei- bis vierfache nach deutschen Verhältnissen, Whiskys für 2,50 EUR sind keine Seltenheit.

PINTS für 1,50 EUR auch nicht. Nur Antialkoholiker sollte man nicht sein, denn die werden gnadenlos bestraft. Glücklicherweise nicht mein Problem!

Die CHINESEN sind im Vormarsch und "buffetisieren" die COSTA CANARIA zu. KANARISCHES hat man aus fast allen Speisekarten verbannt, das will da einfach niemand essen, wenn man es genau nimmt, ist man in den Touri Ghettos auch nicht wirklich auf den CANARIAS, ausser natürlich sonnenmäßig. Das ist vermutlich aber in vergleichbaren Regionen all over the world nicht anders.

Dennoch, GRAN CANARIA ist die Vielseitigste.

Die multikulturelle Großstadt Las Palmas, "Guantánamo" an der Costa Canaria, die in den Fels geschlagenen Ghettos zwischen Patalavaca und Taurito, das wunderschöne Inland im Kessel von Tejeda, der Norden zwischen Gáldar und Arucas, La Aldea, der Parque Natural de Pilancones, der Pinar de Pajonales, FATAGA, Artenara, der Pinar de Tamadaba, die Güi Güi Strände, Santa Lucía u.s.w.

... und natürlich gibt es auf den Inseln auch noch beschauliche Strände fast ohne Touristen.

Hier kann man wirklich alles erleben, von hochalpin bis "discoflach"!

Die Insel wächst mir immer mehr an´s Herz, trotz aller vorhandenen Probleme.

Heute mal eine Fotoserie der Gegensätze!

Eine neues Basiscamp auf den Inseln habe ich jetzt auch.

SAN FERNANDO!

Übrigens:

Vielen Dank für die Rückmeldungen der Leser aus den CANARIAS Foren!

Mailt uns weiter unter pressestelle_la-isla-bonita(at)directbox.com und meldet uns doch bitte, wenn ihr irgendetwas "Abnormales" im "Reservat" entdeckt.

Sorgen wir einfach ein wenig für KLICKS!

Ach so, wir lassen uns das Singen nicht verbieten und selbstverständlich auch nicht das Zitieren.

Also:

Intoleranz
„Im Namen der Toleranz sollten wir ... das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren.”
Karl Raimund Popper (1902-94)

ODER

Toleranz „= Der Verdacht, der andere könnte recht haben.”
Kurt Tucholsky (1890-1935), dt. Schriftsteller




Ihr wisst ja:



In diesem Sinne:

Hi, ho, silver lining und SCHÖNES FERNWEH!

Bleibt mir bloß cool, vor allem im "WESTEN" zwischen Las Manchas und Tazacorte.

Mein besonderer Gruß gilt der "Untergrundbewegung" auf www.la-isla-bonita.info !

Alles klar, wunderbar!

Ach so: Am 28. November hat RANDY NEWMAN Geburtstag! Vielleicht sollten wir mal einen Tag lang nur seine Platten hören.
Bissige Texte werden ja leider all zu häufig falsch verstanden!